1. Woran erkenne ich einen Wolf?

    Eindeutige Identifizierung erfolgt durch DNA-Proben / Keine Gefahr für den Menschen

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    LANDKREIS (mk). Wölfe können bestimmten Hunderassen ähneln, da diese Tiere als direkte Wolfsnachfahren viele ähnliche Merkmale aufweisen. Rassen wie beispielsweise der Saarlooswolfshund oder der Tschechoslowakische Wolfshund sind in Statur und Zeichnung dem Wolf sehr ähnlich. Tendenziell weisen Wölfe einen hellen Schnauzenbereich und einen dunkleren Sattelfleck auf dem Rücken auf. Im Durchschnitt sind Wölfe größer als vergleichbare Hunde, ihr Pfotenabdruck ist bis zu 10 cm lang. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind die Textur (enthält Haare und Knochensplitter) und ein sehr penetranter Geruch ihres Kots (Losung genannt). Ein Wolf hinterlässt eine typische Laufspur, wenn er im "geschnürten Trab" läuft. Dabei liegen die Pfotenabdrücke wie Perlen auf einer Schnur hintereinander, die Hinterpfoten treten exakt in die Spur der Vorderpfoten. Im Gegensatz dazu liegen beim Hund in der Regel auch im Trab die Pfotenabdrücke versetzt nebeneinander. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist dieses Fährtenbild jedoch nicht, da auch einige Hunderassen zum "Schnüren" neigen (z.B. Huskies, Malamuten, Wolfshunde u.a.). Meist ist ein Experte notwendig, um einen Wolf allein anhand der Fährte auch als solchen zu identifizieren. Wirklich sicher ist dagegen ein DNA-Nachweis aus der Losung oder aus Haaren und die detaillierte Analyse guter Fotos bzw. Filmaufnahmen. Was frisst der Wolf? Der Wolf ernährt sich in Deutschland in erster Linie von Rehen und Rothirschen, gefolgt von Wildschweinen, Damwild, Muffelwild, Hasen, kleinen und mittelgroßen Säugern sowie gelegentlich auch von Nutztieren. Darf man den Wolf füttern? Nein. Werden Wölfe von Menschen gefüttert, kann das dazu führen, dass sie ihre Scheu vollständig ablegen und immer wieder zur "Futterstelle" zurückkommen. Erhält der Wolf dann kein weiteres Futter, kann es aufgrund von Frustration zu aggressivem Verhalten kommen. Es wird daher dringend davor gewarnt, die Tiere anzufüttern (z. B. um Fotos zu machen). Ist der Wolf für den
Menschen gefährlich? Von gesunden Wölfen geht in der Regel keine Gefahr für den Menschen aus. Erwachsene Wölfe sind von Natur aus eher vorsichtig und haben eine natürliche Scheu vor Menschen, so dass sie sich zurückziehen, wenn sie die Nähe von Menschen wahrnehmen. Die Welpen, die sich mit 8-9 Monaten von erwachsenen Tieren anhand der Größe kaum noch unterscheiden lassen, sind allerdings sehr neugierig und oft deutlich weniger auf Abstand zum Menschen bedacht als erwachsene Tiere. Dennoch können Wölfe von diesem Verhalten abweichen und im wahrsten Sinne des Wortes "auffällig" werden. "Auffällig" heißt, Wölfe zeigen ein unerwünschtes Verhalten, haben ihre Scheu vor Menschen verloren, sind aufdringlich oder sogar aggressiv gegenüber Menschen. Wird das auffällige Verhalten von der zuständigen Behörde als problematisch oder kritisch eingestuft, kann der Staat mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern, denn die Sicherheit des Menschen steht an erster Stelle. Wölfe, die sich gegenüber Menschen "auffällig" verhalten, sind jedoch selten. In Deutschland sind in den vergangenen 20 Jahren nur zwei Wölfe wegen eines Menschen potenziell gefährdenden Verhaltens geschossen worden. Dennoch darf man nicht vergessen, dass es sich um ein wildes Tier handelt, dessen Verhalten nicht mit hundertprozentiger Sicherheit vorhergesagt werden kann. Foto: NABU/MBathen

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