1. Ein leerstehender Kiosk sichert zwei Arbeitsplätze

    Friseurmeisterin eröffnet Mini-Filiale und vermeidet zweimal Kurzarbeit

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    LAUENAU (al). Dass mitten in den durch die Corona-Krise verlangten gewerblichen Beschränkungen sich auch ein positiver Lichtblick ergeben kann, ist einem leer stehenden Kiosk in Lauenau zu verdanken. Das kleine Gebäude direkt am Zentralen Busbahnhof des Fleckens vermeidet zwei Mitarbeiterinnen eines Lauenauer Friseursalons den Weg in die Kurzarbeit. Als 2001 die Haltestelle mit den beiden Bussteigen eröffnet wurde, gab es in den ersten Jahren hier noch Zeitungen, Getränke und kleine Speisen. Doch auf die Dauer lohnte sich das Angebot offenbar nicht. Später nahm sich Kesselhaus-Eigentümer Thomas Ritter der Immobilie an. Doch auch seine Pläne, das "Kjosk" zur kleinen Kulturstätte zu machen, fanden zu wenig Widerhall. Nun trat Isa Werner auf den Plan. Schon länger hatte sie ein Auge auf das Gebäude in ihrer Nachbarschaft geworfen. Hier könnte ein Barber-Shop entstehen, in dem ein von ihr ausgebildeter junger Syrer nach seiner Gesellenprüfung tätig sein würde. Aber die Corona-Pandemie verlangte eine andere Entscheidung. Die vor einigen Wochen mögliche Wiedereröffnung ihres Salons, der sich rund um den alten Fabrikschornstein von Casala schmiegt, ließ wegen der fälligen Abstandspflichten nur noch drei Arbeitsplätze zu. "Ich hätte also zwei Leute in die Kurzarbeit schicken müssen", erklärte Werner, die mit ihrer Tochter Eva das Unternehmen führt. Um dies zu vermeiden, ließ sie kurzerhand den Ex-Kiosk restaurieren und zwei Friseurstühle aufbauen. Gemeindedirektor Sven Janisch lobte Werner, "mit einer guten Idee um die Ecke gekommen zu sein". Isa Werner aber denkt bereits über den Tag hinaus. Ab August will sie die Filiale in ihrer Nachbarschaft auf Dauer nutzen. Dann könnte es der Barbershop sein oder auch ein "Naturfriseur". Dass nur noch mit nachhaltigen Produkten ohne Tenside sowie mit Pflanzenfarben gearbeitet würde, sei noch eine große Seltenheit. Da könnte sie doch glatt einen ersten Schritt wagen. 
Foto: al

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