1. Aus dem Vorstand ist ein Team geworden

    DRK-Ortsvereine im Regionalverband vor Veränderungen

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    LAUENAU (al). Im südlichen Teil der Samtgemeinde Rodenberg verschwinden die Ortsvereine. Die Gliederungen, die dem Regionalverband Hannover angehören, lösen sich auf oder reduzieren deutlich ihre Aktivitäten. Betroffen sind die zum Teil mit langer Tradition bestehenden Gemeinschaften in Lauenau, Feggendorf, Messenkamp und Hülsede. Viele Jahrzehnte kam den vorwiegend weiblich geprägten Rotkreuz-Gruppen eine wichtige Funktion zu. Nach den Kriegsjahren wurde Mitmenschen geholfen. Später gab es insbesondere für die ältere Generation Terminangebote vom Kaffeenachmittag bis zum Tagesausflug. Seit den sechziger Jahren wurden Blutspendetermine und Altkleidersammlungen organisiert. Doch mit der Zeit wuchsen die Probleme. Vorstandsmitglieder wurden älter und fanden kaum noch Nachfolger. Auch das Interesse der Mitglieder ließ nach. Lange vorbei sind die Zeiten, dass allein das DRK Messenkamp zwei Busse chartern musste, um Interessierte zur Theateraufführung zu bringen. In Hülsede sank die Teilnehmerzahl von durchschnittlich 20 Personen bei Klönnachmittagen und Osterfrühstück auf zuletzt acht Leute. Aktuell kam zu den lokalen Sorgen noch ein Problem hinzu. Nach einer Steuerprüfung beim Regionalverband Hannover wurden die Ortsvereine angehalten, deren Gemeinnützigkeit durch eigene Steuererklärungen überprüfen zu lassen. Da war für die zum Teil langjährigen Vorsitzenden das Maß voll: Sie signalisierten ein Ende. Der Regionsverband steuerte dagegen. Statt eines Vorstands in einem Ortsverein könnte ja ein Team die Vor-Ort-Aktivitäten koordinieren. Die Mitglieder würden dann direkt beim Verband geführt. Folglich gebe es keine Vorstandswahlen und keine eigene Kassenführung mehr. Auf diesen Weg wollte sich der Ortsverein Lauenau begeben und möglicherweise auch die Feggendorfer Gemeinschaft, die aber wegen der Corona-Krise noch keine Versammlung abhalten konnte. Ein wenig kurios war der Vorschlag für Hülsede und Messenkamp. Sie könnten sich einem benachbarten Ortsverein anschließen. Der nächst Erreichbare wäre Barsinghausen. Doch trotz nachdrücklicher Werbung durch den dortigen Vorsitzenden Patrick Ploberger guckten sich die Messenkämperinnen nur ungläubig an: Was verbinde sie denn mit Barsinghausen? Kurz entschlossen erklärten sie ihren Austritt und damit die Auflösung des Ortsvereins - nach 67 Jahren. Nur die Blutspende wird weiterhin durchgeführt in der Verantwortung der "Messenkämper Runde" und konkret durch das bewährte örtliche Damenteam. Vor den Hülseder Mitgliedern zog Regionsvizepräsident Michael Meyen alle verbalen Register, den Ortsverein zum Verbleib zu überreden - mit einem neuen Vorstand oder ebenfalls der Fusion mit Barsinghausen. "Aber für mich ist Schluss", erklärte Vorsitzende Karin Wellhausen nach jetzt 19 Amtsjahren: "Die Luft ist raus." Von den übrigen Vorstandsmitgliedern blieb nur Birgit Werhahn übrig, weil Kassenwartin und Protokollführer ebenfalls nicht mehr wollten. Sie soll nun neue Verantwortliche finden und in Kooperation mit der Feuerwehr das Blutspenden fortsetzen. Foto: al

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