1. Fünfzig Tage nach Ostern feie...

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    Fünfzig Tage nach Ostern feiert die Christenheit das Pfingstfest! Es ist wohl das unbekannteste der großen christlichen Feste. Dabei ist es das Fest, das davon erzählt, wie aus Erstarrung Lebendigkeit wird, aus Lähmung Bewegung entsteht höchst wichtig und aktuell. Und zwar für jede Gesellschaft, für jede Gemeinschaft von Menschen. Eine Gemeinschaft von Menschen, ja die Völkergemeinschaft selber braucht in diesen denkwürdigen Zeiten einen inspirierenden Geist, um Gefahren zu bestehen und Lähmung zu überwinden. Als die stolze Deutsche Fußballnationalmannschaft im Jahr 2018 bei der WM über den Rasen stolperte, wurde der Bundestrainer nach Erklärungen befragt. "Uns fehlt in diesem Jahr einfach der Geist!" So antwortete der Bundestrainer. Wenn Lähmung und Erstarrung statt Lebendigkeit und Inspiration ein Team ergriffen haben, ist erst einmal nicht viel zu machen. In der Pfingstgeschichte übrigens, gibt es Hinweise dazu, wie eine Gemeinschaft von Menschen Lähmung und Erstarrung, die sie daran hindern, mutig an ihre Aufgaben zu gehen, überwinden kann. Die Pfingsterzählung beginnt damit. Die Jünger und Anhänger Jesu von Nazareth hatten sich eingeschlossen. Sie hatten kein Vertrauen. Aber sie blieben beieinander. Und sie nutzten ihre Gemeinschaft, so dass sie um den frischen Geist beteten und sich um ihn redlich bemühten. Vor wenigen Jahren hörte ich in Palästina von folgender Begebenheit. In Gaza, dem sehr kleinen Autonomiegebiet der Palästinenser, spielten palästinensische Kinder Krieg. Das spielen sie dort auch deshalb, weil die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Israelis zum Alltag gehören. Die spielenden Kinder, die Holzgewehre in der Hand hatten, wurden von israelischen Soldaten misstrauisch beobachtet. Als sich die Soldaten, die sich nicht ganz sicher sein konnten, ob es sich um echte Waffen oder nur Attrappen handelte, sich bedroht fühlten, gaben sie Schüsse ab - zur Warnung gedacht! Einer dieser Schüsse traf den 14jährigen Reiza, der nur ein Holzgewehr in der Hand hatte. Er wurde getötet. Seine Eltern entschlossen sich in ihrem unsagbaren Schmerz um ihren Sohn, seine Organe für schwer erkrankte jüdische Kinder zu spenden, die ohne diese Organe des palästinensischen Jungen nicht hätten weiterleben können. Diese Erzählung ging um die Welt! Mit Recht! Denn sie kündet von einem wahrhaft pfingstlichen Geist! Ein solcher Geist kann helfen, Lähmungen, Erstarrungen und Feindschaften zu überwinden! Ich wünsche Ihnen frohe Pfingsten!

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