1. "Der Niedersächsische Weg"

    Bundesweit einmalige Allianz für Natur-, Arten- und Gewässerschutz

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    MESMERODE (gi). Sieben Unterschriften für eine bundesweit einmalige Vereinbarung, die Landesregierung, Landvolk, Landwirtschaftskammer sowie Natur- und Umweltverbände getroffen haben. Es ist "Der Niedersächsische Weg". In dem gemeinsamen Vertrag verpflichten sich alle Beteiligten zu großen Anstrengungen bei Natur- und Artenschutz, bei Biodiversität und beim Umgang mit der Ressource Landschaft. Symbolträchtig wurde die Vereinbarung auf einem Blühstreifen der Familie Widdel in der Feldmark von Mesmerode an der Aue unterzeichnet. Heinz und Ellen Widdel bewirtschaften den Hof in der siebten Generation. Tochter Katrin und ihr Mann Christian werden den Hof (Betriebsgröße 216 Hektar, 70 Hektar Dauergrünland, 10 Hektar Blühstreifen, 130 Milchkühe) in den nächsten Jahren übernehmen. Heinz Widdel begrüßt den Vertrag, so werde die Landwirtschaft daran beteiligt. Nur gemeinsam könne etwas erreicht werden, eine Konfrontation sei nicht der richtige Weg, so der Landwirt. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil lobte die gemeinsamen Anstrengungen aller Vertragspartner: "Ich freue mich sehr darüber, dass Vertreterinnen und Vertreter von Naturschutzverbänden und Landwirtschaft mit uns gemeinsam den 'Niedersächsischen Weg' hin zu mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz gehen werden. Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten für die konstruktiven Verhandlungen in den vergangenen Monaten. Dabei ist es gelungen, die unterschiedlichen Interessen in einen ausgewogenen und gegenseitig anerkannten Ausgleich zu bringen." Die Landesregierung werde für die Umsetzung der zahlreichen konkreten Schritte erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Umweltminister Olaf Lies zeigte sich sehr zuversichtlich, dass das Ergebnis der monatelangen Beratungen, die durch das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium organisiert wurden, eine gute Grundlage für die Arbeit der nächsten Monate an den Gesetzen und Rahmenbedingungen ist. "Umwelt-, Natur- und Artenschutz geht uns alle an und ist vor allem auch eine Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen", erklärte Lies bei der Vertragsunterzeichnung. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hob hervor: "Diese Vereinbarung zeigt, dass die Landwirte Teil der Lösung sind. Sie wirtschaften mit und in der Natur, haben das Wissen und den Willen, sich für den Artenschutz einzusetzen. Mit dem Niedersächsischen Weg gelingt es uns erstmals, eine berechtigte Forderung der Gesellschaft einzulösen, unsere Kulturlandschaft zu erhalten. Umweltverbände, Landwirtschaft und Politik wollen sich gemeinsam dieser Aufgabe stellen". Es sollen auch zusätzliche jährliche Finanzmittel ab 2021 im hohen zweistelligen Millionenbereich für Maßnahmen im Naturschutz sowie für neue Förderprogramme bereitgestellt werden. "Mit dem Vertrag verpflichten sich alle, für Natur- und Artenschutz zu arbeiten - jeder mit ganzer Kraft und verbunden gerade mit einer langfristig gesicherten Perspektive für unsere Landwirtschaft", ergänzte der Umweltminister. Die notwendigen gesetzlichen Regelungen würden nun erarbeitet. Foto: gi

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