1. Wegen Corona setzt der Rat nun den Rotstift an

    Lauenau beschließt Etat über 6,7 Mio. Euro und investiert 1,8 Mio. Euro

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    LAUENAU (al). Einstimmig hat der Rat des Fleckens Lauenau den Haushalt für 2020 beschlossen. Dabei wurde an den seit dem Frühjahr vorliegenden Zahlen wegen der Corona-Pandemie deutlich der Rotstift angesetzt. Gemeinsam strichen die Fraktionen mehr als 500.000 Euro bei den geplanten Investitionen und 700.000 Euro allein bei den zu erwartenden Steuereinnahmen. Bei den Ausgaben wurden 90.000 Euro die aktuell erhöhte Samtgemeindeumlage berücksichtigt. "Dennoch schließen wir das Jahr voraussichtlich gut ab", erklärte Gemeindedirektor Sven Janisch dem Rat. Doch werde es in der Zukunft keine Einspareffekte mehr geben, sodass eine ständige Aufgabenkritik notwendig sei. "Uns retten 2,2 Millionen Euro aus dem Verkauf von Gewerbeflächen", hatte zuvor schon SPD-Sprecher Uwe Budde errechnet. Zugleich wies er darauf hin, dass in diesem Jahr wie auch 2021 keine Hebesätze verändert würden: "In Zeiten wie diesen erhöht man keine Steuern." Budde empfahl, das Aufkommen aus der Gewerbesteuer von knapp 1,5 Millionen Euro um 200.000 Euro und das der Einkommensteuer von 2,3 Millionen Euro um 400.000 Euro zu kürzen. Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer soll um 100.000 Euro verringert werden. Auch weiterhin würden die hiesigen Vereine und deren Einrichtungen mit insgesamt 190.000 Euro unterstützt. Für die CDU nickte Nicole Bruns zu dem "guten Plan". Es sei richtig, mit Blick auf Corona "lieber weniger zu investieren, als später ein Haushaltssicherungskonzept entwickeln zu müssen". "Lauenau jammert schon auf hohem Niveau", merkte Nicole Wehner (WGSR) an, sprach sich aber auch dafür aus, "in der Krise weiter zu investieren". Janisch dankte dem Rat für dessen Bereitschaft zu aktuellen Änderungen im Zahlenwerk. Vor der Sitzung habe der Verwaltungsausschuss in nur eineinhalb Stunden die Korrekturen festgelegt. Im Rat selbst wurde nach 20 Minuten der Etat beschlossen. Darin werden Erträge von über 5,7 Millionen Euro aufgelistet. Allein an Mieten und Pachten fließen 900.000 Euro. Um 244.000 Euro verringern sich die Darlehen. Ende 2019 stand Lauenau noch mit 4,6 Millionen Euro in der Kreide, was einem Pro-Kopf-Betrag von 1075 Euro entspricht. Neben so genannten Haushaltsresten aus dem Vorjahr, die unter anderem für den Bau einer Fußgängerbrücke am Parisius-Weg (60.000 Euro), die Oberflächenentwässerung im Gewerbepark (30.000 Euro) und einen Fahrstuhl im Gebäude I des Gewerbeparks (100.000 Euro) bestimmt sind, werden 1,8 Millionen Euro für neue Vorhaben ausgewiesen. Dazu gehören unter anderem die Sanierung des ehemaligen Kaufhauses Griesbach (Coppenbrügger Landstraße 3) mit 200.000, der Umbau des Gebäudes II im Gewerbepark zu Wohnungen und Bürgerhaus samt Aufzug mit 450.000 sowie der Abriss des Gebäudes Böker (Coppenbrügger Landstraße 15) mit 60.000 Euro. Eine Klimaanlage für die Arztpraxen im Gewerbepark ist mit 80.000 Euro veranschlagt; als anteilige Kosten für den Breitbandausbau sind 119.000 Euro vorgesehen. Gehwege im Scheunenfeld und in der Carl-Sasse-Straße kosten 100.000 Euro; der Endausbau im Gebiet Hoppenberg könnte 480.000 Euro verlangen. Für 250.000 Euro sollen Grundstücke und Ackerland angekauft werden. 15.000 Euro erhält der SV Victoria als Zuschuss für den Ausbau der "Arena". Zur Disposition stehen 250.000 Euro für den Endausbau im Feggendorfer "Plessen". Dort sollen zunächst die Anwohner befragt werden, ob sie das überhaupt wollen. Sie müssten mehr als 30 Jahre nach ihrer Ansiedlung sich zu 90 Prozent an den Kosten beteiligen. Foto: al

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