1. Rätselraten um den Bürgermeister

    Georg Hudalla ist zwei Wochen nicht im Rathaus erschienen

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Verwunderung bei Rathausmitarbeitern und Kommunalpolitikern: Seit dem 22. April ist Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla nicht mehr an seinem Arbeitsplatz und zu Terminen erschienen. Doch erst seit dem 5. Mai liegt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vor. Das wurde in der Samtgemeinderatssitzung am vergangenen Montag bekannt. Viel mehr verlautete nicht dazu, abgesehen von einer Bemerkung, dass das Sitzungsprotokoll vom 9. März immer noch nicht verteilt worden sei, weil Hudallas Unterschrift fehle. Aber das Unbehagen ist offenbar groß. Rodenbergs Bürgermeister Ralf Sassmann (WGR) wollte ihn nach eigenen Angaben in der genannten fraglichen Zeit über eine Sitzung des städtischen Verwaltungsausschusses informieren. Zum verabredeten Termin stand Sassmann jedoch allein im Rathaus. Auch Apelerns Bürgermeister Andreas Kölle (SPD) beklagt sich über die ungeklärte Abwesenheit des in Personalunion hier tätigen Gemeindedirektors. Was ihn besonders wurmt: Hudalla war um Grundstücksverhandlungen für das künftige Feuerwehrhaus am Ortsrand von Soldorf gebeten worden. Nichts sei bislang passiert. Hudallas ständiger Vertreter im Rathaus, Markus Jacobs, verwies auf Anfrage auf den Daten- und Persönlichkeitsschutz, räumte aber ein, dass erbetene Unterschriften zum Beispiel unter Sitzungseinladungen nicht geleistet wurden. Im Gegensatz zu allen übrigen Beschäftigten im Rathaus sei der Chef von der Zeiterfassung befreit. Jacobs gab zu, über die gegenwärtige Situation "schon recht unglücklich" zu sein. Unterdessen hat die SPD-Fraktion im Samtgemeinderat sich schriftlich an Jacobs gewandt und um Auskunft über mögliche Fehlzeiten oder Gründe wie "Urlaub, Fortbildung oder Krankheit" gebeten. Auch soll "von verschiedenen Seiten" beanstandet worden sein, dass Unterlagen von ihm nicht unterschrieben und Verwaltungsvorgänge nicht bearbeitet worden seien. "Rein arbeitsrechtlich" würden deshalb "eine Reihe von Fragen aufgeworfen", heißt es in dem Schreiben, das dem SW vorliegt, weiter. Der Brief ist auch an die Kommunalaufsicht gesandt worden. Dort hatte sich bereits Anfang des Jahres der Apelerner CDU-Ratsherr und Vorsitzende des örtlichen TuS Germania, Torsten Nörenberg, über Nichtachtung durch Hudalla beschwert. Er habe den Samtgemeindebürgermeister mehrfach um Gesprächstermine gebeten. Diese sind nach seinen Angaben bis heute nicht zustande gekommen oder sogar unbeantwortet geblieben. Nörenberg wandte sich in gleicher Angelegenheit auch an das Innenministerium und an den Niedersächsischen Landtag. Dem SW liegen inzwischen mehrere Äußerungen von Rathausmitarbeitern vor, die die häufige Abwesenheit ihres Chefs und damit ausbleibende Entscheidungen beklagen. Neben Kölle zeigt sich auch Sassmann besorgt über den Stillstand bei verschiedenen drängenden Projekten, gerade weil der soeben verabschiedete Haushalt das Handeln erlauben würde. Zudem hält Sassmann die gegenwärtige Doppelbelastung für Jacobs, der neben der ständigen Vertretung für Hudalla den Bauamtsbereich leitet, für bedenklich: "Das kann auf Dauer nicht gut gehen." Deshalb hofft er auf die Rückkehr des Samtgemeindebürgermeisters nach dem 24. Mai. Vielleicht ließen sich dann auch die Vorwürfe entkräften. Das SW hat telefonisch Kontakt zu Georg Hudalla gesucht. Dieser ist jedoch bis Redaktionsschluss nicht zustande gekommen. Nur eine Woche vor seinem letzten öffentlichen Auftritt hatte Georg Hudalla noch erklärt, nicht erneut kandidieren zu wollen. Die Amtszeit des Samtgemeindebürgermeisters endet nach dann sieben Jahren am 31. Oktober 2021. Foto: al Foto RB20AL01: Es gibt Fragen an Georg Hudalla und dessen Anwesenheit.

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