1. Angedacht Beten – altmodisch...

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    Angedacht Beten - altmodisch oder modern? in den letzten Wochen wurde auf der ganzen Welt wohl mehr gebetet als sonst. Es würden vielleicht nicht alle zugeben, aber ich bin überzeugt, das es so ist. Gerade wenn man nicht einfach so mit jedem in Kontakt treten kann. Gott ist rund um die Uhr erreichbar. Ich war in diesen (ersten Corona-) Wochen im Krankenhaus mit anschl. Reha und somit wirklich ziemlich weit vom Schuss. Diese ganzen Maßnahmen und Aufregungen um das Virus haben mich aber natürlich auch erreicht. Besuchsverbot, nicht mehr als 2 Personen am Tisch oder im Fahrstuhl und eine komische, gedrückte Stimmung unter den wenigen Patienten. Ich bin in Deckung gegangen. Habe meine Anwendungen durchgeführt und war, zu einem sehr großen Teil des Tages, allein in meinem Zimmer. Das Telefon, war in diesen Wochen mein bester Freund. Der Rettungsanker in die "normale" Welt. Familie, Freunde, Kolleginnen, mit allen konnte ich reden und mich austauschen. Wie gut das war. Nach so einem - manchmal recht langem - Telefongespräch konnte ich den Rest des Tages schaffen und lag abends meist zufrieden im Bett. Dankbar keine Schmerzen zu haben und auf einem guten Weg zu sein. Das tägliche Gebet zum Danken für alles was mir an dem Tag begegnet ist, war dann auch der Abschluss des Tages. Und da gab es immer viele Punkte. Das Gute beim Beten ist: Man braucht keine strenge Formel oder eine vorgeschriebene Abhandlung. Ich bete zum Beispiel oft so, wie ich auch mit einem guten Freund reden würde. Die Worte kommen mir so in den Sinn und dann ändere ich auch nichts mehr daran Das die Wortwahl dann nicht so ist, wie in klassischen Gebeten, macht bestimmt nichts. Nur ehrlich muss ich beim Beten sein, ohne Heuchelei. In jeder Lebenslage und auch an jedem Ort habe ich schon gebetet. Ich kann nicht immer warten, bis ich abends im Bett liege. Manchmal ist es einfach sehr dringend und zum Glück ist man beim Beten ja unabhängig. Gott sei Dank! Gerade jetzt, wo die meisten Kirchen geschlossen sind und man den Raum in Gottes Haus nicht nutzen kann. Beten geht überall. Im Auto, beim Einkaufen oder immer wenn mir irgendetwas begegnet, über das ich Gott unbedingt berichten oder für das ich Ihm danken will. Jeder kann das so halten, wie es zu seinem Leben am besten passt. Es ist wohl auch immer eine Frage, in welchem Lebensabschnitt ich mich gerade befinde. Als junger Mensch, mit dem beruflichen Aufbau beschäftigt - in der Freizeit mit Freunden ausgehen und etwas erleben: da bleibt das Beten bestimmt so manches Mal auf der Strecke. Keine Zeit, nicht daran gedacht, nicht so wichtig... Im Moment - aber irgendwann kommen die meisten Menschen wieder in ruhigere Bahnen und dann tauchen auch die Gespräche mit Gott wieder öfter in ihrem Leben auf. Ich bin sehr dankbar, dass meine Familie, Freunde und alle die zu meinem Leben dazugehören, bis heute gesund und munter sind. Wie groß dieses Geschenk ist. Um so größer ist mein Wunsch zu Danken - und das kann ich jederzeit. Wie gut!Beten ist also modern. Es passt sich jeder Lebenslage an. "Ich bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein." Das ist ein altmodisches Gebet aus meiner frühen Kinderzeit. Ich habe es modernisiert! Mein Herz ist heute viel größer. Es können viele darin wohnen. Ich glaube Jesus freut sich auch darüber, das das so ist. Das hat nichts mit Quantität zu tun sondern mit Liebe. Ich kann beten nur empfehlen! Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch diese Zeit. Ursel Haats, Lektorin in St. Aegidien, Hülsede.

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