LANDKREIS (nh). Ein paar leere Stühle, ein gedeckter, doch leerer Tisch und verzweifelte Gastronomen: So wie sich Gastwirte am 1. Mai auf dem Bückeburger und Stadthäger Marktplatz präsentieren, sieht die Situation der Gastronomie bundesweit aus. Mit dieser stillen Aktion wollten die Gastronomen auf die angespannte Situation aufmerksam machen. Ein kleiner Erfolg zeigte sich dann am Montag ab: kommende Woche dürfen Gastwirte in Niedersachsen und auch in Schaumburg wieder öffnen, wenn auch unter strengen Auflagen. Ziemlich einsam sah es am Vormittag des 1. Mais in der Bückeburger Innenstadt aus - passend zu der durch die Gastronomen dargestellten Situation. Leere Stühle rund um den Marktbrunnen symbolisierten deren aktuelle Situation: Stillstand. Leere Stühle gleichbedeutend mit leeren Kassen und quasi keinen Einnahmen. Einige der hiesigen Gastwirte haben sich zeitweilig auf ein Abhol- und Liefergeschäft konzentriert, doch auch dieses Geschäft ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wie unter anderem Fabian Hahn vom Minchen bestätigt. "Zwar gehen einige Bestellungen ein und wir sind auch sehr glücklich darüber, dass uns die Menschen über den Abholdienst und auch den neu aufgebauten Online-Shop unterstützen möchten. Dennoch muss in dieser Zeit auch Personal beschäftigt werden plus dem Wareneinsatz, da bleibt am Ende kein hoher Stundenlohn", so der Bückeburger Gastronom. Initiiert wurde die Aktion von Susanne Wittkugel vom Gasthof Vehlen, die auch Vertreter aus der Politik zum Dialog geladen hatte. Tatsächlich waren ebenfalls die Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers und der Landtagsabgeordnete Karsten Becker erschienen, um der Situation der Gastronomen Aufmerksamkeit zu schenken. In Stadthagen hatten sich zeitgleich ebenfalls Gastronomen aus Schaumburg versammelt, unterstützt wird diese stille Aktion vom Gastgewerbeverband DeHoGa. Für zahlreiche Gastwirte stellt sich die aktuelle Situation gar existenzbedrohend dar, dadurch, dass rund 100 Prozent der Einnahmen von einem Tag auf den anderen weggefallen sind. Am Sonntag konnte man erneut ein ähnliches Bild auf dem Marktplatz erblicken: diesmal vor der Hofapotheke hatten Gastronomen, initiiert durch Ratsherr Andreas Paul Schöniger, ihre leeren Krüge vor der Hofapotheke positioniert. Auch zahlreiche Unterstützer und Sympathisanten der Gastro-Szene waren gekommen, um an dieser Aktion teilzunehmen und dem Gastgewerbe beizustehen. Wie es scheint, haben diese und zahlreiche bundesweit stattgefundenen Aktionen Gehör gefunden: in Politikerkreisen wurde über ein Öffnungskonzept in mehreren Stufen für die Gastronomie beraten. Ab kommenden Montag, dem 11. Mai, dürfen Restaurants, Cafés und Biergärten wieder mit einer Auslastung von 50 Prozent und strengen Sicherheitsmaßnahmen öffnen. Foto:nh
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Leere Stühle als mahnendes Symbol
Gastronomen machen auf prekäre Situation aufmerksam / Lockerungen ab nächster Woche
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