RINTELN (ste). Seit Anfang März ist Deutschland betroffen von dem SARS-Covid-19 Virus, kurz "Corona" genannt. Seitdem ist das Leben auch in Rinteln fast zum Erliegen gekommen. Seit einer Woche geht es langsam wieder in Richtung Normalzustand; allerdings immer unter Beachtung der Hygiene- und Abstandregeln. Geschäfte werden unter strengen Auflagen geöffnet, doch für die Gastronomie ist bislang kein Silberstreifen am Horizont zu erkennen. Das Virus zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben der Menschen in der Stadt, die seit Anfang der Woche nur noch mit Mund-/Naseschutz in den Geschäften einkaufen dürfen. Folgende Updates gibt es: Rintelner Verein für Städtepartnerschaften Die Mai und Juni Termine mit Kendal und Slawno wurden abgesagt, darunter die Teilnahme am "Major Making" in Kendal oder der Pfingsbesuch des Symphonischen Blasorchesters in Slawno. Die "Große Weserrunde" fällt aus Wie jedes Jahr sollte Ende August eigentlich der Radmarathon entlang der Weser zum elften Mal ab Rinteln starten. Mehrere Hundert Radfreunde stellen sich jährlich der Herausforderung eine Langstrecke bis zu 300 km an einem Tag zu fahren. Knapp 150 hatten auch schon wieder ein Ticket erworben. Die Corona-Pandemie lässt das Radmarathon-Highlight 2020 leider ausfallen. Die 11. Auflage der Veranstaltung findet daher erst am 28. August 2021 statt. Die Veranstalter und Organisatoren der Stadtwerke Rinteln und des Zweckverband Touristikzentrum Westliches Weserbergland (TWW) haben sich gemeinsam für eine Verschiebung entschieden. "Nach diversen Telefonkonferenzen mit verschiedensten Partnern, Behörden und ehemaligen Teilnehmern in den vergangenen Tagen, haben wir keine andere Möglichkeit als eine Verschiebung gesehen und wollen damit für alle auch frühzeitig Klarheit und Planungssicherheit schaffen", erklärt TWW Geschäftsführer Matthias Gräbner. "Wir bedauern die Verschiebung sehr, denn wir freuen uns jedes Jahr auf die vielen begeisterten Radmarathoner/innen in unserer Region", ergänzt Thomas Seewald, technischer Leiter der Stadtwerke in Rinteln. Verkaufsoffener Sonntag "Eigentlich" ist das wohl am meisten gebrauchte Wort derzeit. Denn "eigentlich" sollte am morgigen Sonntag ein verkaufsoffener Sonntag in der Stadt sein anlässlich der Mai-Messe. Die fällt in diesem Jahr aus und Rintelns Stadtjurist Dr. Joachim Steinbeck teilte dem Stadtmarketingverein "Pro Rinteln" mit, dass die Genehmigung für den verkaufsoffenen Sonntag widerrufen sei. Dr. Steinbeck begründete den Widerruf damit, dass sich die Zulassung eines solchen Verkaufstages mit der Leitschnur des weiteren Handelns von Bundes- und Landesregierung nicht in Einklang bringen ließe. Besonders der Mindestabstand könnte bei einem Besucherandrang nicht eingehalten werden. Offener Brief an den Kultusminister Der Abschlussjahrgang der KHL Rinteln hat sich einem offenen Brief an Kultusminister Grant Hendrik Tonne gewandt: "Aufgrund der aktuellen Lage bezüglich Covid-19 sprechen wir uns deutlich gegen die schriftlichen Abiturprüfungen aus und fordern stattdessen das Durchschnittsabitur mit der Möglichkeit zur Verbesserung für Leute, die freiwillig an einer Prüfung teilnehmen. Wir - die Abiturienten der KHL-Rinteln, haben im Rahmen einer Abstimmung in unserem Abschlussjahrgängen herausgefunden, dass 100 Prozent der Schüler gegen eine schriftliche Abiturprüfung im Jahr 2020 sind und für ein Durchschnittsabitur!", heißt es unter anderem darin. Begründen tun die Schülerinnen und Schüler das unter anderem damit, dass sie sich nicht in Lerngruppen treffen können, die Bibliotheken geschlossen sind, es keine Nachhilfemöglichkeiten gäbe und man auch um die Gesundheit fürchte. Das alles sei psychisch sehr belastend. Stüken-WeserGold-Mountainbike-Cup fällt aus Dem Virus zum Opfer fällt auch die beliebte Sportveranstaltung des Stüken-WeserGold Mountainbike-Cup 2020. Seit Jahren schon ist die Veranstaltung fester Bestandteil im sportlichen Veranstaltungskalender der Stadt und der Andrang von Sportlerinnen und Sportlern aus dem nahen und weiten Umfeld Rintelns ist groß. Anfang September sollte er stattfinden und da bislang nicht klar ist, wie die Lage sich bis dahin entwickelt, wurde die Veranstaltung abgesagt. Man wolle verantwortungsvoll mit der Situation umgehen, waren sich Frank Puderbach von WeserGold und Dr. Uwe Krismann von der Firma Stüken einig und habe sich deshalb für die Absage entschieden. Für 2021 machten sie aber Hoffnung: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben; 2021 kommt er wieder nach Rinteln!" Hoffnungen für das Altstadtfest Wie Daniel Jakschik mitteilte, ist das Altstadtfest im August noch nicht abgesagt. Man wolle ein intern in der Stadtverwaltung gesetztes Datum abwarten und dann entscheiden. Abgesagt ist allerdings "Rinteln mobil", das "Felgenfest im Wesertal", das "Irish-Folk-Festival", der Volksbanklauf, das Klippenturmfest, das Erntefest Möllenbeck, "Doktorsee in Flammen" und das Hafenfest der Vereinigten Chöre Rinteln. Honorardozenten für Musik leiden besonders Ein Brief von Angela Voges erreichte das Schaumburger Wochenblatt. Sie wies auf die Probleme von freiberuflichen Instrumentallehrern hin. Ihr Bruder Martin Herrmann ist so ein Honorardozent an einer privaten Musikschule in NRW und unterrichtet privat. Da er gut ist, ist er in "Normalzeiten" auch gut ausgelastet. Jetzt jedoch muss er von den Rücklagen leben und das Kontaktverbot ist für ihn quasi auch ein Arbeitsverbot. Der Datenschutz, so die Musikschule, verbiete zudem einen digitalen Instrumentalunterricht und beim Schlagzeug seien die Möglichkeiten dazu auch sehr begrenzt. Außerdem würden viele dieser Instrumentallehrer ihr Einkommen neben dem Unterricht mit Konzerten bestreiten und auch die gibt es derzeit nicht. Somit sei diese Berufsgruppe doppelt betroffen. Foto: ste
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Von einem Feind, den man nicht riechen, nicht schmecken und nicht sehen kann
"Corona" zieht trotz Lockerungen weitere Kreise / Vieles fällt aus, beim Altstadtfest besteht noch Hoffnung
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