RINTELN (km). Im vergangenen Jahr wurden im heimischen Polizeikommissariat 1889 Straftaten (Vorjahr: 1625) bearbeitet. Das entspricht einem Anstieg von 274 Fällen (plus 17 Prozent). Die Aufklärungsquote konnte indessen weiter gesteigert werden: 69,72 Prozent (plus 2,89) stellen einen neuen "Spitzenwert" dar. Darüber freuten sich Dienststellenleiter Jörg Stuchlik, Tamara Ehrmantraut-Riechers, die Leiterin des Einsatz- und Streifendienstes und Kripo-Chef Wilhelm Meyer unisono. Für das Land Niedersachsen betrug die Aufklärungsquote 63,44 %. Auch in anderen Bereichen konnten die Ordnungshüter eine erfreuliche Bilanz präsentieren. Kommentierte Jörg Stuchlik: "Die Steigerung der Gesamtzahl der registrierten Straftaten ist neben der allgemeinen Kriminalitätsentwicklung auch durch die Einsetzung verschiedener Ermittlungsgruppen, unter anderem zur Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität, erklärlich. Diese Einheiten befassen sich gezielt mit speziellen Kriminalitätsphänomenen, um die Gesamtumstände und damit verbundene Erkenntnisse zu Tatbeteiligungen und Delikt übergreifender Kriminalität im Zuständigkeitsbereich aufzuhellen sowie konsequent und fokussiert zu verfolgen." Trotz des durch die gestiegenen Fallzahlen erhöhten Arbeitsaufwands habe die Aufklärungsquote auf knapp 70 Prozent und damit auf den höchsten Wert seit über zehn Jahren gesteigert werden können. Ein knappes Drittel aller Straftaten machen mit 31.8 Prozent die Diebstahlsdelikte aus. Auf dem Sektor der einfachen Diebstähle wurden 339 Fälle (Vorjahr: 335), bei den Diebstählen unter erschwerenden Umständen (wie Einbruchdiebstähle) 262 Fälle (Vorjahr: 249) und damit ein leichter Anstieg registriert. Der Anteil der aufgeklärten Fälle liegt bei 45,7 Prozent und stellt damit in dem Bereich der so genannten "aufklärungsungünstigen Delikte" gleichwohl einen sehr guten Wert dar. Die in den letzten Jahren bundesweit rasant gestiegene Anzahl an Wohnungseinbrüchen stellt sich in Rinteln und Umgebung weiterhin auf einem vergleichsweise sehr niedrigem Niveau dar - ebenfalls dem niedrigsten seit über zehn Jahren: 13 Wohnungseinbruchdiebstähle (Vorjahr: 27) und lediglich vier Tageswohnungseinbrüche (27 im Vorjahr) bedeuten einen Rückgang um 48 Prozent. Und bei den insgesamt 17 Einbruchdelikten handelte es sich in acht Fällen um nicht vollendete Versuche. Dazu Kripo-Chef Wilhelm Meyer: "Der massive Rückgang der Wohnungseinbrüche dürfte nicht zuletzt auf gezielte und umfangreiche Präventionsmaßnahmen, wie Ausstellungen zum Einbruchschutz, regelmäßige Sensibilisierung und Information der Anwohner, Medienveröffentlichungen, persönliche Beratungen sowie Präventions-Sonderstreifen zurück zu führen sein." Die Rohheitsdelikte machten im letzten Jahr 18,9 Prozent der Gesamtstraftaten aus. Insgesamt stieg diese Deliktsgruppe im Vergleich zum Vorjahr um 92 auf 357 Fälle an - eine Steigerung von 35 Prozent, überwiegend Körperverletzungen. Auch dabei stieg die Aufklärungsquote auf 93,3 Prozent. Im Bereich der Betrugskriminalität wurden 67 Taten (Vorjahr: 42) bearbeitet. Ein weiterer deutlicher Anstieg wurde im Bereich der Computerkriminalität festgestellt. Hier steigerten sich die Fallzahlen von 19 im Vorjahr auf 76 Taten. Die Steigerung dieser Deliktsbereiche sind auch landes- und bundesweit feststellbar. 2019 wurden 136 Drogendelikte (Vorjahr: 85 Fälle) bearbeitet. Die Aufklärungsquote erreichte 95,6 Prozent. Die starke Steigerung dieses Deliktsbereiches, so die Polizei, sei auf den Einsatz einer Ermittlungsgruppe, spezialisiert auf die beabsichtigte und gezielte Aufhellung und Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im Bereich der Stadt Rinteln und der Gemeinde Auetal, zurück zu führen. Eine weitere Ermittlungsgruppe befasste sich mit einer Straftatenserie hinsichtlich des Phänomenbereiches unerlaubter Erwerb, Besitz und Handel mit Dopingmitteln. In Zuge der Ermittlungen wurden 202 Fälle aufgeklärt. - Landesweit konnte 2019 ein deutlicher Anstieg von Straftaten festgestellt werden, denen in erster Linie Senioren zum Opfer fielen. Insbesondere das Auftreten der Täter als "falsche Polizeibeamte" trat in diesem Deliktsfeld besonders hervor. Die häufig aus dem Ausland agierenden Täter geben am Telefon vor, die "Polizei" wolle Bargeld und Schmuck zum Schutz vor Einbrechern "in Verwahrung" nehmen. Der Rintelner Polizei wurde eine Vielzahl solcher Anrufe gemeldet. Nur in drei Fällen hatten die Täter Erfolg und erbeuteten immerhin Schmuck und Bargeld im Gesamtwert von insgesamt über 200.000 Euro.
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Höchste Quote seit über zehn Jahren
Weniger Straftaten, viel Aufklärung: Polizei legt positive Bilanz für 2019 vor / Einbrüche auf niedrigem Niveau
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