1. Große Sorgen wegen anstehenden Abiturprüfungen in Corona-Zeiten

    "Psychologisch belastende Situation für Schüler " / IGS startet Unterricht in Kleingruppen / Schlechte Vorbereitung

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    STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Die Abitur-Abschlussprüfungen und die Abschlussprüfungen des Sekundarbereiches I werden in Niedersachsen vor dem Hintergrund der Corona-Krise um rund drei Wochen nach hinten verschoben. Von verschiedenen Seiten wird kritisiert, unter diesen Umständen die Prüfungen ablegen zu müssen. Auch Angehörige des Abschlussjahrganges der Integrierten Gesamtschule Schamburg (IGS) seien tief besorgt, wie ein Schüler mitteilte. Dabei erklärte er, dass die angehenden Abiturienten "überaus besorgt um ihre Gesundheit" seien und "außerordentlich schlecht vorbereitet" in die Prüfungen gehen würden (Name des Schülers ist der Redaktion bekannt). Immerhin würden elf Tage intensiven Unterrichtes in den Prüfungsfächern fehlen, wie er in mündlichem und schriftlichem Austausch festhielt. Dazu sei die Chancengleichheit nicht gegeben, bei deutlich anderen Voraussetzungen zur Vorbereitung an den verschiedenen Schulen. Und verweist auf den Deutschen Schulleiterverbund, der sich für eine Absage der Prüfungen und die Wertung der bisher erbrachten Leistungen aussprach. IGS-Schulleiterin Astrid Budwach bestätigte, dass in Schüler- und Elternschaft verständlicherweise ein teils hohes Maß an Verunsicherung herrsche. Dabei ist festzuhalten, dass die von der IGS-Direktorin im Artikel des Schaumburger Wochenblattes (SW) in der Ausgabe vom 18./19. April ("IGS-Schüler büffeln weiterhin fürs Abi") aufgeführten Aussagen in einem Gespräch vor dem Beginn der Osterferien fielen, also in einer noch deutlich anderen Situation. Aufgrund der wegen der Corona-Pandemie reduzierten Umfänge und des Ausfalls der Mittwochausgaben verzögerte sich die Veröffentlichung. Das SW bittet für dieses Versäumnis um Entschuldigung. Astrid Budwach berichtete, dass die IGS die Kommunikation mit Eltern und Schülern gesucht habe, um Irritationen auszuräumen und die Umstände des nun wieder startenden Präsenzunterrichtes für den 13. Jahrgang zu erklären, unter anderem in einer Telefonkonferenz mit den Tutorensprechern. Die Schulleiterin hob hervor, dass die Verunsicherung selbstverständlich nachvollziehbar sei. Die Schüler müssten nun in einer psychologisch belastenden Lage ihre Prüfungen ablegen. Die Pädagogin hielt fest, dass sie alternative, variablere Varianten zum Umgang mit der Situation bevorzugt hätte, als sie nun durch den Beschluss von Kanzlerin und Ministerpräsidenten festgelegt wurden. Nun gelte es, eine psychologisch und logistisch herausfordernde Situation zu bewältigen. Sie hoffe, dass der startende Präsenzunterricht helfe, Ängste abzubauen. Eigens eingesetzte Busse des Landkreises, intensive Desinfektionsmaßnahmen, das Einhalten der Abstände unter anderem durch die Halbierung der Größe der Lerngruppen sind einige der Maßnahmen, um das Ansteckungsrisiko auf ein Restrisiko einzuschränken. Im anlaufenden Präsenzunterricht sei nun noch einmal in den verkleinerten Gruppen eine intensive Vorbereitung in den Prüfungsfächern auf das Abitur möglich, so Budwach. Die Ansteckungsgefahr bereitet den Schülern sorge, gerade solchen, die in ihrer Familie mit Risikopatienten leben, wie auch der eingangs erwähnte IGS-Schüler dem SW mitteilte. Würden Schüler wegen dieser Sorge nicht am nun angebotenen Unterricht teilnehmen, vergrößere sich die Chancenungleichheit, wie er festhält. Budwach bestätigte, dass einige Schüler angekündigt hätten, auf die Teilnahme am Präsenzunterricht zu verzichten. Aus der Schülerschaft seien mehrere kritische Briefe zur Gesamtproblematik eingegangen. Sie verstehe das schwere Dilemma, in der mancher angehende Abiturient nun stecke. Die Lehrer seien für diese per E-Mail und Telefon für Hilfestellung ansprechbar, hinzu komme die Möglichkeit, sich online Material abzurufen.

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