BAD NENNDORF (jl). In Zeiten der Verunsicherung, der Sorgen und Ängste braucht es auch Mut machende Botschaften. Eine solche erreichte Maren Borchers von der gleichnamigen Buchhandlung in der Fußgängerzone. Zu Tränen gerührt bedankt sie sich beim Tandem-Mentorenprojekt, das all seine Mentoren mit Buchgeschenken bedacht hat. Ihr Appell an die Bevölkerung: "Leute, kauft Gutscheine von euren Lieblingsfriseuren, Restaurants oder lasst euch Sachen liefern. Haltet weiterhin so solidarisch zusammen!" Den Kopf in den Sand stecken? Das kommt für Elisabeth Meyer-Engelke, Initiatorin und Leiterin des Mentorenprojektes aus Bad Nenndorf, nicht infrage. Ihre Idee: die große Dankeschön-Aktion für ihre ehrenamtlichen Unterstützer als Hilfe, quasi "als Rettungsring" für den örtlichen Buchladen Borchers vorziehen. Im Oktober feiert das bundesweit einmalige Projekt, das eine durchgehende Bildungskette vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung darstellt, sein zehnjähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass sollten alle 70 Mentoren, die sich für rund 100 Kinder und Jugendliche engagieren und auch in der Corona-Zeit wöchentliche Telefonzeiten mit ihren Schülern vereinbaren, ein persönliches Buchgeschenk von der Stiftung Help als Projektträger erhalten. Das Dankeschön gab es nun schon einige Monate früher als geplant, sozusagen als Solidaritätsakt. Denn die Buchhandlung ist zwar geschlossen, Inhaberin Maren Borchers verkauft aber weiterhin Bücher auf Bestellung. Und mit dieser Aktion stand ihr Telefon für einige Zeit nicht mehr still. Ihr Dank geht aber nicht nur an die Stiftung, sondern an alle, die ihr die Treue halten und den Lieferservice wie die Abholstation nutzen, sie mit freundlichen Worten, Süßigkeiten und großzügigem Aufrunden unterstützen. Sichtlich gerührt spricht sie davon, wie schwer es ihr fallen würde, wenn sie ihre sieben Mitarbeiter entlassen und ihre Buchhandlung schließen müsste. "Ich bin so gern ein Teil von Bad Nenndorf", sagte sie mit Tränen in den Augen. "Die Geschäfte dürfen nicht sterben!" Durch diese Aktion wird nicht nur der Einzelhändlerin geholfen, sondern laut Meyer-Engelke das Band zwischen den Mentoren und dem Projekt verstärkt. Sie sagt: "Gerade in diesen Zeiten können wir Werte wie Zusammenhalt, Wertschätzung und gegenseitige Unterstützung auch durch unser Projekt stärken und ins Bewusstsein bringen." Die Mentoren bedankten sich ihrerseits übrigens ebenfalls mit zwei großen Gutscheinbeträgen bei der Projektleiterin. Auch Stadtdirektor Mike Schmidt, der die Kampagne "Solidarität statt Egoismus" initiiert hat und beim Fototermin vorbeischaut, zeigt sich stolz auf das, was die Bürger in den vergangenen Wochen aus der Situation gemacht haben: "Es liegt an jedem einzelnen von uns, welche Geschäfte nach dieser Zeit noch da sind und wie liebens- und lebenswert Bad Nenndorf ist." Foto: jl
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Zahlreiche Buchgeschenke als Rettungsring
Gelebte Solidarität: Jubiläumsaktion des Tandem-Projektes unterstützt Buchhandlung
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