Reproduktionsrate steigt leicht an Weil erwartet eine Maskenpflicht / Merkel warnt vor zu viel Euphorie LANDKREIS (mk). Das Leben normalisiert sich, die ersten Geschäfte dürfen wieder öffnen. Das heißt aber auch, dass wieder mehr Menschen unterwegs sind -zur Arbeit oder zum Shoppen. Damit einher geht die Sorge, dass sich das Ansteckungsrisiko erhöht und die ersten, kleinen Erfolge in Bezug auf die Eindämmung der Pandemie zunichte gemacht werden könnten. Die Reproduktionsrate steigt laut Robert Koch Institut wieder leicht: Lag sie am Sonnabend noch bei 0,7, so war der Wert am Montag bereits auf 0,9 angestiegen. Daher warnen Virologen davor, dass sich dies aufgrund der Lockerungen wieder verschlimmern könnte. "Mit der Wiedereröffnung der Läden vollziehen wir einen ersten vorsichtigen Schritt, unser wirtschaftliches Leben wiederhochzufahren", sagt Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Für Minister Althusmann ist klar, dass die Schritte der Lockerungen kontrolliert angegangen werden müssen, weil die Gesundheit aller nach wie vor an allererster Stelle stehe. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erwartet in der Corona-Krise gar eine baldige Maskenpflicht. "Ich bin überzeugt, dass Alltagsschutzmasken bald zu unserem öffentlichen Leben gehören und etwa im Öffentlichen Personennahverkehr auch bald zur Pflicht werden können, sobald sie ausreichend verfügbar sind", sagte der SPD-Politiker in einem Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Bis dahin könne der Staat seine Bürgerinnen und Bürger aber nicht dazu zwingen, die Masken zu tragen. Wolfsburg führt unterdessen als erste niedersächsische Stadt vom Montag an eine Maskenpflicht ein. Sie gilt in Geschäften, in öffentlichen Gebäuden, Arztpraxen, medizinischen Einrichtungen und in Bussen. Die Maskenpflicht gilt mit einer Übergangsfrist von einer Woche zunächst bis zum 6. Mai. Ausgenommen sind Kinder unter sechs Jahren. Viele Händler kritisieren, dass es keine konkreten Vorgaben für den Infektionsschutz von Seiten der Politik gebe, die Inhaber müssen selbst entscheiden, wie sie den Auflagen Folge leisten. Es gibt zurzeit sehr viele offene Fragen rund um die Übertragung, Erkrankungsdauer und Schutzmöglichkeiten vor dem neuartigen Coronavirus, für die es aufgrund der Neuartigkeit des Erregers noch keine hinreichend wissenschaftlich gesicherten Daten bzw. Studien gibt, macht das Robert Koch Institut deutlich. Es weist auf die gängigen Regeln hin: Gründliches und regelmäßiges Händewaschen, Abstand einhalten, Menschenansammlungen meiden und weiterhin: zu Hause bleiben. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag noch einmal sehr deutlich gemacht, wie fragil die derzeitige Situation ist und appelliert an die Bundesbürger, weiterhin umsichtig zu bleiben.
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