1. "Ich wollte unbedingt etwas machen und dazu beitragen, anderen zu helfen"

    Internetseite vermittelt Unterstützung / Dörfer scheinen gut vernetzt zu sein

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    RODENBERG (jl). Seit Ende März ist sie online, die eigens in der Corona-Krise eingerichtete Homepage www.wir-rodenberger.de. Nicht nur Unternehmen können hier über ihren Service und ihre Dienstleistungen zur Zeit der Pandemie informieren. Unter der Rubrik "Biete/Suche Hilfe" können sich auch Privatpersonen melden, die helfen wollen. Einige haben dies auch bereits getan. Angenommen hat sie im Fall von Andrea Budde jedoch noch keiner. Die Feggendorferin hat dazu eine Vermutung: "Unsere älteren Mitbürger, die besonders gefährdet sind, sind alle versorgt durch Familie oder die Gemeinschaft, die wir in einem 800-Seelen-Dorf haben." Aktiv sei sie beispielsweise auf mehrere im Ort zugegangen und habe ihre Hilfe angeboten - vergebens. Der Nachbar oder Lieferservice vom Supermarkt würde sie bereits versorgen. "Hier ist es einfach nicht so unpersönlich wie in der Großstadt", ist Budde überzeugt. Auf dem Land sei man besser vernetzt, schließlich kenne hier jeder jeden. Weil sie gerade darauf warte ihre neue Arbeitsstelle anzutreten, habe sie nicht nur die Zeit, sondern auch die Muße und Lust etwas zu tun: "Ich wollte unbedingt etwas machen und dazu beitragen, anderen zu helfen", sagt die 53-Jährige und betont: "Wenn jemand noch weiterhin Hilfe braucht, kann er sich gern an mich wenden."Übrigens: Um sich selbst und andere zu schützen, geht sie seit vergangener Woche nur noch mit einer Alltagsmaske und Gummihandschuhen einkaufen. Zeit anderen unter die Arme zu greifen hat auch Sylvana Bechmann aus Rodenberg. "Ich habe mich gemeldet, weil ich in Elternzeit bin und Zeit habe auch weitere Kinder zu betreuen oder für andere einzukaufen, die das vielleicht nicht mehr können oder wollen, weil sie zur Risikogruppe gehören", erzählt die dreifache Mutter. Allerdings hätte sie auch damit gerechnet, dass sich wenigstens zwei oder drei Interessierte melden, gerade für die Unterbringung des Nachwuchses. Aber: "Bisher hat niemand angerufen." Immerhin: Ihrer über 80-jährigen Nachbarin habe sie beim Einkauf behilflich sein können, "das lief allerdings nicht über die Homepage", schmunzelt die 37-Jährige. "Gemeinsam sind wir stark" lautet auch das Motto der Landjugend Pohle, die mit "fleißigen Helferlein", wie sie schreibt, für Botengänge und Einkäufe zur Verfügung steht. Andreas Hercht ist in Kurzarbeit und bietet Hausbesuche an, um bei verbogenen Brillen zu helfen oder kleinere Schäden an Hörgeräten zu beheben. Foto: jl/privat

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