1. Ratssitzung füllt den großen Saal der Wandelhalle bis in die letzte Ecke aus

    Ja zum Flächenkauf für Feuerwehr-Standort / Neuer Vertreter und Schiedsmann / Gebührenfreiheit für Kinderbetreuung

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    BAD NENNDORF (jl). Es war durchaus eine besondere Sitzung für den Samtgemeinderat. Und das lag nicht an den 21 Punkten auf der Tagesordnung, deren Brisanzfaktor sich eher in Grenzen hielt, sondern an der allgemeinen Ausnahmesituation. Im großen Saal der Wandelhalle saß jeder der 28 anwesenden Mandatsträger an einem eigenen Tisch mit reichlich Abstand zu den Nachbarn. Für Zuhörer standen weit auseinandergestellte Stühle im hinteren Bereich zur Verfügung. Jeder musste sich in eine Anwesenheitsliste eintragen, gleich daneben gab es die Möglichkeit zur Händedesinfektion. Und weil das so gut lief, will die Verwaltung jetzt auch nicht mehr Zuständigkeiten der Vertretung wie zum Beispiel den Satzungserlass, die Änderung von Flächennutzungsplänen oder den Grundstückserwerb auf den Hauptausschuss während der Pandemielage übertragen. Sie zog eine entsprechende Vorlage in Anbetracht der neuen Entwicklungen zurück. Denn entstanden war die Empfehlung bereits Ende März. "Wir sind mittlerweile der Meinung, dass dieser Punkt obsolet ist", machte Verwaltungschef Mike Schmidt deutlich. Politische Gremien dürften weiter tagen - unter Einhaltung der Abstands- und Hygienevorschriften. Nach diesem Auftakt am Donnerstagabend sollen nun auch nach und nach die Ausschusssitzungen in der Wandelhalle stattfinden. Dafür wurde an anderer Stelle fleißig entschieden, obgleich kein diskussionsfreudiges Thema auf der Agenda stand. Unter anderem ist die Samtgemeinde ihrem neuen Feuerwehrstandort Nord einen Schritt näher: Der Rat erteilte ihr grünes Licht für den Grundstückserwerb. Gekauft werden soll eine gut 9.600 Quadratmeter große Fläche zwischen der Kreisstraße 48 und dem Hohnhorster Ortsrand. Bei einem Quadratmeterpreis von 23 Euro ergeben sich Gesamtkosten von rund 221.000 Euro - zuzüglich der Aufwendungen für die noch ausstehende Vermessung und den Kaufvertrag. Auf dem Areal wird nicht nur ein neues Gerätehaus gebaut. Es werden auch eine Übungsfläche und ein Regenrückhaltebecken angelegt, erklärte Schmidt die Größe des Geländes. Nicht länger als stellvertretender Samtgemeindebürgermeister ist Friedrich Varwig tätig. Der Verzicht ist auf seinen eigenen Wunsch hin erfolgt - aus "rein persönlich-familiären" Gründen, wie er in einer E-Mail an den Rat und die Verwaltung im Vorfeld erklärt hatte, da er an der Sitzung selbst nicht teilnehmen konnte. Er wies darauf hin, dass es keinerlei Verärgerungen gegeben habe. Im Gegenteil: "Die Zusammenarbeit war sehr angenehm und freundschaftlich", schreibt Varwig, der seine Ratsmandate weiter ausüben wird. Als Nachfolger wurde Ingo Knieper (SPD) einstimmig gewählt. Varwigs Sitz im Samtgemeindeausschuss übernimmt Katrin Hösl. Ein neues Gesicht auch bei den Schiedspersonen: Nach Ablauf der Amtszeit und des insgesamt zehnjährigen Wirkens von Eike Loos übernimmt künftig der 52-jährige Pensionär Dietmar Besendahl den Schiedsamtsbezirk II. Dieser umfasst die Gemeinden Haste, Hohnhorst und Suthfeld. Und noch eine gute Nachricht für alle Eltern, die Kinder in einer Nenndorfer Betreuungseinrichtung haben: Sie werden von sämtlichen Gebühren befreit - und zwar rückwirkend zum 13. März und bis vorerst Ende Juni, wie Schmidt dem Gremium mitteilte. Dies hatte der nicht-öffentlich tagende Samtgemeindeausschuss in seiner Zusammenkunft unmittelbar vor der Ratssitzung beschlossen. Der Kostenerlass gilt auch für die Anschlussbetreuung, den Hort sowie das Mittagessen und berücksichtigt ebenso die Familien, die eine der mittlerweile sieben Notgruppen in Anspruch nehmen. Foto: jl

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