LANDKREIS (tr/ro). Alles verspielen was wir in den letzten Wochen erreicht haben. Nein - dieses Risiko lag den der Bundeskanzlerin und den Regierungschefs der Länder fern. Das öffentliche Leben soll jetzt in maßvollen Schritten zurück zur Normalität geführt werden. Gut vorbereitet und stets gut auf die Infektionsdynamik abgestimmt. Das Gebot der Stunde: Corona leben, in Sicherheit mit Freiheiten. Die Kontaktsperre bleibt mindestens bis zum 3. Mai Bestandteil des Kampfes gegen den Corona-Virus. Diese Einschränkung sei schließlich der Grund, warum es erst möglich war, die Infektionskettengeschwindigkeit zu reduzieren. Abstand halten - mindestens 1,50 Meter besser noch zwei Meter, sollte stets das Bestreben sein. Die Epidemie liege nicht hinter Deutschland, sondern die Bevölkerung stünde noch davor. "Das, was wir erreicht haben, ist ein Zwischenerfolg, nicht mehr und nicht weniger. Ich betone: Es ist ein zerbrechlicher Zwischenerfolg, ohne viel Spielraum. Wir müssen jetzt ganz konzentriert weitermachen", betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Eines verdeutlichte sich nach der Politrunde am Mittwoch glasklar: Wir müssen noch über Monate mit Einschränkungen leben. Aus dem Schneider sind wir erst, wenn es einen Impfstoff gibt. Verantwortliches Umgehen mit dem neuen Stück Freiheit ist nun wichtig. Abstand, Distanz, Rücksicht Weiterhin solle der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. In der Öffentlichkeit sollten sich weiterhin nur allein, mit Personen aus dem eigenen Halt oder maximal zusammen mit einer Person aufgehalten werden, die nicht zum Haushalt gehört. Verstöße gegen die Kontaktregung werden auch in näherer Zukunft von den entsprechenden Ordnungsbehörden sanktioniert, heißt es in dem offiziellen Beschlusspapier des Bundes. Es gilt, Infektionsketten sollen noch besser zu verfolgen. Eine erhebliche Aufstockung des Personals in den Gesundheitsämtern ist in Planung. Es wird aktuell auch an der App gearbeitet, die das Bewegungsprofil von Personen speichert, damit eine bessere Nachverfolgung möglich wird. Die Daten werden anonymisiert und die Benutzung der App soll auf freiwilliger Basis geschehen. Alltagsmasken sind dringend empfehlenswert bei ÖPNV-Nutzung und beim Einkaufen. Schule öffnet für Abschlussklassen Die Öffnung der Schulen wird vorbereitet. Die Notbetreuung ist weiterhin gegeben und wird auf weitere Berufs- und Bedarfsgruppen ausgeweitet. Ab dem 27. April sollen vor erst die Schüler der Abschlussklassen und der qualifizierenden Jahrgänge zurückkehren, auch die Kinder der letzten Klasse der Grundschule sollen wieder beschult werden. Wichtig ist dabei nur, dass die Abstandregelung, die Hygiene- und Schutzmaßnahmen eingehalten werden können. Jede Schule bräuchte demnach einen Hygieneplan. Hier hat sich der Bund deutlich gegen die Vorschläge der Leopoldina entschieden, die vorschlug, erst die Jüngsten wieder zu beschulen und die älteren Schüler nach und nach wieder in den Unterricht zurückkehren zu lassen. Keine Großveranstaltungen Was die Veranstaltungen anbelangt, sind Großveranstaltungen bis zum 31. August ausgesetzt. Auch die Zusammenkunft von jeglichen Glaubensgemeinschaften in ihren Gotteshäusern bleibt bis auf Weiteres untersagt. Gottesdienste müssten digital erfolgen. "Sie haben gerade jetzt über Ostern viel Fantasie bewiesen, damit, obwohl keine Gottesdienste stattfinden konnten, Menschen ihren Glauben leben konnten", lobte Merkel die Kirchen. Geschäfte öffnen wieder Unter Auflagen dürfen nun auch Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern wieder öffnen, auch Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchläden dürfen wieder öffnen. Ab dem 4. Mai ist es auch Friseurbetrieben wieder erlaubt, die Türen für ihre Kunden zu öffnen, insofern die Auflagen zur Hygiene erfüllt werden, die Zutrittssteuerung und die Vermeidung von Warteschlangen gegeben seien. Keine Reisen Um eine weitere Verbreitung des Virus zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, dass die Bürger von privaten Reisen und Besuchen bei Verwandten absehen mögen. Hotels dürfen nicht für Touristen öffnen. Restaurants und Gaststätten blieben geschlossen. Beobachtung der Lage Bund und Länder werden die Infektionsdynamik regelmäßig im vierzehntätigen Rhythmus kontrollieren. "Rechtzeitig vor dem 4. Mai werden die Bundeskanzlerin und die Regierungschefs der Länder die Entwicklung des Infektionsgeschehens sowie die wirtschaftliche und soziale Lage in Deutschland gemeinsam erneut bewerten und im Lichte der Ergebnisse weitere Maßnahmen beschließen", heißt es abschließend in dem Bericht.
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Politik setzt weiter auf Vorsicht
Eis des Erfolges ist sehr dünn / Absage von Großveranstaltungen bis Ende August / Einige Geschäfte öffnen wieder
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