WUNSTORF/RODENBERG (mk). Mein Redaktionsalltag teilt sich aktuell unter Homeoffice und Großraumbüro in Rodenberg auf. Die Woche im heimischen Wohnzimmer ging ganz gut über die Bühne - mein Mann, der als IT-ler meist von unserem heimischen Büro aus arbeitet, und ich haben uns bewusst räumlich getrennt. So hatte jeder seine Ruhe. Mit meinem Laptop verkrümelte ich mich an den Esstisch, nur meine E-Mails musste ich an meinem PC im Arbeitszimmer im Vorfeld abrufen. In einem großen Pappkarton hatte ich die wichtigsten Unterlagen aus dem Verlag mitgenommen. Die Meldungen, die ich in der letzten Märzwoche bearbeitet habe, drehten sich fast ausschließlich um Absagen - von Konzerten, Osterfeuern, Beratungsangeboten und vielem mehr. Das Thema Corona prägt meine Arbeit seither. Meinen Arbeitsrhythmus habe ich beibehalten - also zur gleichen Zeit aufstehen, Arbeitsbeginn wie immer und auch die Pausenzeiten sowie der Feierabend blieben gleich. Noch war Kurzarbeit kein Thema. Mittags habe ich es genossen, gemeinsam mit meinem Mann zu essen und natürlich war es auch schön, sich in legeren Klamotten an die Arbeit zu machen. Dank der täglichen Videokonferenz mit den Kolleginnen, blieb der "Verwahrlosungsgrad" jedoch gering - Zähne putzen, Haare kämmen und ein sauberes T-Shirt waren da auf jeden Fall Pflicht. Die vergangenen zwei Wochen habe ich wieder in Rodenberg verbracht. Die Stundenzahl wurde halbiert, die Arbeitszeit musste effektiv auf die Tage verteilt werden. Schließlich möchten unsere Leserinnen und Leser an jedem Sonnabend eine Zeitung in ihrem Briefkasten finden. Doch auch das Arbeiten im Großraumbüro hat sich sehr verändert - denn es ist kaum einer da. Teilweise sitze ich hier ganz alleine und freue mich über jeden Anruf. Das Telefon bleibt in diesen Tagen jedoch sehr still und auch das Postfach in meinem E-Mailprogramm füllt sich nur langsam. Donnerstags ist die Freude dann groß gewesen, als endlich die Kolleginnen und Kollegen aus der Grafikabteilung wieder da waren. Unsere Rechner wurden weiter auseinandergestellt, wir laufen nicht mehr frei im Verlagsgebäude umher und wir achten natürlich auf einen gebührenden Abstand. So langsam gewöhnen wir uns an die Situation, mit ein wenig Galgenhumor geht auch alles besser. Dennoch freuen wir uns alle schon wieder auf die Zeit, wo alles seinen gewohnten Gang geht. Foto: mk
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Mal im Großraumbüro – mal im Wohnzimmer
Ungewöhnliche Situation drückt nicht die Stimmung
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