1. Zentrale Infekt-Praxis geht an den Start

    Neue Einrichtung in Stadthagen ergänzt medizinische Infrastruktur

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    LANDKREIS/STADTHAGEN (bb). Der Kreisverband Schaumburg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und die Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachen bieten in einem gemeinsamen Projekt zentrale Infektionssprechstunden in Stadthagen an, um die medizinische Infrastruktur Schaumburgs unter den Vorzeichen der Corona-Pandemie zu stärken. Zu diesem Zweck wurde am gestrigen Freitag auf dem Festplatz der Kreisstadt eine Infekt-Praxis aufgebaut. Der Krisenstab des Landkreises Schaumburg fällte den Entschluss zur Einrichtung einer solchen zentralen Praxis für Menschen mit Infekt-Symptomen am Mittwoch. Freitag wurden Container auf dem Festplatz der Kreisstadt installiert, in welcher die "Infekt-Praxis" am heutigen Sonnabend ihre Arbeit aufnimmt. Die Maßnahme diene sowohl dem Ziel, die Corona-Epidemie einzudämmen, als auch dazu, die angemessene Versorgung von an anderen Krankheiten leidenden Patienten in dieser außergewöhnlichen Lage sicherzustellen, wie Doktor Ingolf Kunze, Vertreter der Schaumburger Mediziner in der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen erklärte. DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hoffmann betonte: "Der Krisenstab des Landkreises hat hervorragende Arbeit geleistet und geht mit dieser Infekt-Sprechstunde landesweit voran". Hoffman weiter: "Unter Leitung des Landrates wird extrem schnell und genau getan, was getan werden muss, der DRK-Kreisverband steht für die Umsetzung bereit." Grundsätzlich sollen die Hausärzte dezentral eine Infektionssprechstunde anbieten. Da sie jedoch derzeit oft noch nicht mit ausreichend Schutzmasken und Schutzkleidung ausgestattet sind, ist dies nicht immer möglich. Hinzu kommt, dass in oftmals kleinen Praxen im ländlichen Raum die nötige räumliche Trennung schwierig sein kann. So bietet sich den Hausärzten nun die Möglichkeit, Patienten mit grippeartigen Symptomen an die Infekt-Praxis in Stadthagen zu vermitteln, wie Doktor Ingolf Kunze erläuterte. Dort sei in Containerbauweise eine Praxis geschaffen worden, die hervorragende Bedingungen für die Diagnose solcher Erkrankungen biete. Für Ärzte und medizinisches Personal sowie die Patienten sei der Infektionsschutz sichergestellt. Dies habe in der jetzigen Situation, in der das Gesundheitssystem jede Kraft dringend brauche, eine umso größere Bedeutung. Die Patienten erhalten vom DRK einen Termin und können im Auto zum Festplatz kommen, kurze Wartezeiten werden ohne Kontakt zu anderen Patienten im Fahrzeug verbracht. Bei Bedarf kann auch ein Abstrich für einen Test auf eine mögliche Corona-Infektion erfolgen. Die Infekt-Praxis kann die jeweils angemessene weitere Behandlung einleiten. Nach wie vor sollten Patienten mit grippeähnlichen Symptomen zunächst den Hausarzt anrufen. Außerhalb der hausärztlichen Sprechzeiten sollte der Telefonanruf nicht ans Krankenhaus sondern an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 oder die Nummer 19222 aus dem Festnetz und 05721/19222 vom Handy gehen. Über diese Wege erfolgt bei Bedarf die Vermittlung an die Infekt-Praxis, das DRK organisiert die Terminvergabe. Wichtig: Ohne Termin werden keine Patienten vorgelassen. Die Eröffnung der Infekt-Praxis solle durch eine gewisse Aufteilung der Patientenströme einen Beitrag zur Stabilisierung des heimischen Gesundheitssystems angesichts der zu erwartenden steigenden Belastung leisten, so Kunze und Hoffmann. Ziel sei es, so Engpässen und Überlastungen, wie sie sich andernorts zeigen, vorzubeugen. Foto: bb

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