1. Die "Bürgerhilfe" macht tapfer weiter

    Lebensmittelausgabe wird trotz "Corona" fortgesetzt/ Spenden bleiben aus /90 Menschen werden weiterhin versorgt

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Bedürftige Menschen müssen nicht besorgt sein. Auch weiterhin erhalten sie freitags Lebensmittel aller Art vom Verein "Bürgerhilfe Samtgemeinde Rodenberg". Trotz der Corona-Krise bleibt die Einrichtung geöffnet. Allerdings gibt es einige Verhaltensregeln. Das können die Helfer um die Vorsitzende Margit Mesenbrink noch hinnehmen. Weit mehr Sorge aber bereiten ihnen die Finanzen. Denn die dringend benötigten Spenden bleiben immer mehr aus. Zwar übernimmt die Raummiete weiterhin der Flecken Lauenau und half jetzt auch bei einer teuren Reparatur des Lieferfahrzeugs. "Doch mit den übrigen Kosten kommen wir gerade noch so über die Runden", beschreibt Mesenbrink die aktuelle Situation. Eigentlich müsste das Auto eine Grundsanierung erfahren; doch diese Mittel seien nicht da. Dabei ist der Wagen Grundvoraussetzung für das Engagement der "Bürgerhilfe". Während in den ersten Jahren des Bestehens noch regelmäßig Geldspenden eintrafen, sei dies zuletzt immer weniger geworden. Manchmal aber gebe es Lichtblicke. Regelmäßig helfe die hiesige evangelische Kirchengemeinde. Kürzlich sei der Inhaber eines örtlichen Lebensmittelgeschäfts mit einem Umschlag gekommen. Eine Kundin habe einen Einkauf mit einem Hundert-Euro-Schein bezahlt und das verbliebene Wechselgeld von über 30 Euro ausdrücklich für die Bürgerhilfe bestimmt. Ein anderer Spender hatte für hundert Euro einen kompletten Einkaufswagen gefüllt und diesen Mesenbrink im Rahmen der gelegentlichen Aktion "Ein Stück mehr"übergeben. Enttäuscht aber musste die Vorsitzende in der Zeitung lesen, dass der Erlös eines Heringsessens in Stadthagen von rund 12.000 Euro nur unter den offiziellen fünf "Tafeln" in Schaumburg aufgeteilt worden ist. "Auch wenn wir nicht so heißen, haben wir die gleiche Funktion"ärgert sie sich über die Entscheidung, die die selbst in Lauenau wohnende "Heringskönigin" Nicole Bruns getroffen. habe. Auf Anfrage teilte diese dem SW mit, das sei anders "nicht möglich gewesen". Aber es wäre "etwas im Werden", das dem hiesigen Verein helfen könne. Was Mesenbrink dennoch ärgert: In die "Tafeln" des DRK fließe jährlich sehr viel Geld. "Und wir sind pro Jahr auf 3.000 Euro Spenden angewiesen, um allein über die Runden zu kommen." Trotzdem wollen die insgesamt 18 Aktiven weiter machen. "Wir müssen doch helfen", hebt die Vorsitzende hervor, "auch in Zeiten der Corona-Krise". Denn sie treffe auch diejenigen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Um den behördlich geforderten Abstand zwischen Personen zu wahren, wurde der Helferkreis inzwischen reduziert. Die Kunden sind aufgefordert, nur einzeln während der Lebensmittelausgabe einzutreten und beim Warten vor der Tür ebenfalls die geforderten Mindestabstände einzuhalten. Die Bürgerhilfe versorgt wöchentlich rund 90 Personen in allen Teilen der Samtgemeinde. Die Zahl der Flüchtlingsfamilien sinke, so Mesenbrink, dafür kämen immer mehr ältere Menschen, die nur eine kleine Rente beziehen. Foto: al

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