1. Polizei beendet Einsatz durch Beinschuss

    Hofbesitzer droht mit Selbsttötung / Zahlreiche verwahrloste Tiere werden abtransportiert

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    WESTERWALD. Spezialkräfte aus Hannover den Einsatz in Westerwald am Freitag gegen 14 Uhr beendet. Nachdem der 62-Jährige zuerst auf die SEK-Beamten geschossen und gedroht hatte, durch weitere Schüsse eine Gasflasche zur Explosion zu bringen, konnten die eingesetzten Beamten den Mann mit einem Beinschuss überwältigen und festnehmen. Durch den bereits vor Ort anwesenden Rettungsdienst konnte der Mann sofort medizinisch versorgt werden. Er wurde in ein umliegendes Krankenhaus verbracht. Danach konnte endlich Veterinär Dr. Ulf Güber vom Landkreis Schaumburg die verwahrlosten Tiere des "Hobbylandwirts" retten. Für ein Schwein kam die Hilfe allerdings zu spät. Es musste durch eine Nottötung erlöst werden. Auf dem alten Resthof an der Westerwalder Straße hatte Jürgen S. neben dem Schwein noch eine Schafherde, Kaninchen und Hausgeflügel und sieben Dobermänner gehalten. Die Hunde waren es, durch die der Veterinär auf die Zustände aufmerksam gemacht wurde. Bereits vor einigen Wochen hatte Güber einen Anruf einer Tierärztin erhalten, die einen der Dobermann des 62-Jährigen einschläfern musste, da der sich in einem katastrophalen Zustand befand. Bei einer Kontrolle stellte Güber sieben Dobermänner und die weiteren Tiere fest. Vier der Hunde wurden bei der ersten Kontrolle an Tierschutzvereine übereignet, drei - alle ausgewachsen, aber extrem unterernährt und in ihrer Entwicklung zurück geblieben durfte Jürgen S., der die Tiere selbst gezüchtet hatte, zunächst behalten. Er bekam Auflagen, wie die Hunde und die weiteren Tiere zu halten und zu füttern sind. Die Nachkontrolle sollte nun am Donnerstag geschehen. Da Jürgen S. diese nicht zulassen wollte, holte sich der Verinär die Unterstützung der Polizei. Da der Tierhalter mit Eigengefährdung gedroht und sich auf seinem Anwesen verschanzt hatte, waren die Spezialkräfte der Polizei angefordert worden. Aus polizeilicher Sicht werden gegen den Mann nun diverse Straftaten eingeleitet, unter anderem wegen Verdachts Verstoß gegen das Waffengesetz, versuchte gefährliche Körperverletzung, Bedrohung sowie Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Die weiteren Tiere waren stark unterversorgt, wurden abtransportiert und befinden sich nun in guten, kompetenten Händen. Von den drei Dobermännern waren zwei während des Einsatzes entlaufen. Sie konnten aber noch am Freitag im Auetal aufgegriffen und dem Tierschutz übergeben werden.

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