1. Wenn lebensrettende Medikamente im Notfall einfach aus der Luft kommen

    Jasper Patzelt gewinnt mit seiner Idee der Transportdrohne bei Forscherwettbewerb / Preise für zwei junge Forscher

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    BAD NENNDORF (jl). Wie kann die Versorgung mit lebensrettenden Medikamenten noch schneller sichergestellt werden und ist Küchenpapier aus Bambus besser als herkömmliches? Fragen, die zwei junge Forscher vom Gymnasium Bad Nenndorf nicht nur beschäftigen. Sie haben ihnen auch gleich Preise beim Regionalwettbewerb "Schüler experimentieren" eingebracht. Jasper Patzelt holte mit seinem Projekt "Rettung durch die Luft" in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften sogar den Regionalsieg und vertritt das GBN jetzt bei den Landesmeisterschaften vom 12. bis 14. März. Der Elfjährige aus Bad Nenndorf fragte sich, ob man Transportdrohnen einsetzen kann, um Menschen mit schnellerer Medikamentenversorgung im Notfall zu retten, an einem Unfallort, im Krankenhaus, in der Praxis oder zu Hause. Dafür erforschte er die Möglichkeiten und Schwierigkeiten in ländlichen und städtischen Gebieten. Auf dem Land seien Rettungswagen oftmals lange unterwegs, in der Stadt hinderten sie viel Verkehr und sogar Stau am schnellen Durchkommen. "Es gibt aber überall wenig Luftverkehr", erklärt der Sechstklässler. Eine Drohne könne das Ziel auf direktem Weg ansteuern und zum Beispiel Notfallspritzen, Blutkonserven und auch Organspenden schnell dorthin bringen, wo sie dringend benötigt werden. Als Kommunikationsweg könnte eine App dienen, über die etwa nächstgelegene Apotheken kontaktiert werden. Seine Idee einer möglichen Transportkette für die nahe Zukunft, für die es obendrein auch den Sonderpreis "Thinking Safety" für lebensrettende Maßnahmen gab, visualisierte er in einem Modell. "Das wäre umsetzbar, die Drohnen müssen dafür nur optimiert werden und einer muss anfangen", sagt Jasper. Auch Flugrechte seien noch ein Problem.. Weil es ein viel diskutiertes Thema sei, experimentierte Charleen Liestmann fleißig im Sinne der Umwelt. Sie verglich eine Bambusrolle mit herkömmlichen Küchenpapieren, untersuchte sie etwa auf Saugfähigkeit, Reißfestigkeit und auch Belastbarkeit. Das mit Platz 3 im Fachgebiet "Arbeitswelt" bedachte Ergebnis: Die Öko-Papiervariante lasse sich bis zu 20-mal wiederverwenden und halte fast das Dreifache an Gewicht aus, ehe sie reiße, so Charleen. Dafür ließen sich fettiger und "ekliger" Schmutz besser mit den Einweg-Tüchern entfernen. Zudem dürfe beim Bambus der Transportweg aus Asien nicht vergessen werden. Benutze man die Bambusrolle jedoch wie vorgesehen, sei diese unterm Strich günstiger. Im nächsten Schritt will Charleen die Kompostierbarkeit der Tücher testen. "Mächtig stolz" auf die jungen Forscher ist auch Schulleiter Gerald Splitt. Viel wichtiger als ein Sieg sei jedoch die Tatsache, dass die Schüler mit ihrem Engagement zeigten, dass sie leidenschaftlich neugierig seien. "Das ist der Motor überhaupt für das Lernen", so Splitt, der AG-Betreuer Markus Hoffmann dankte, die Schüler zu fördern und zu motivieren. Foto: jl

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