RINTELN (ste). "Ertrag und Gewinn bestimmen heute leider die Wirklichkeit vieler Kliniken. Opfer sind im Besonderen Sterbende, haben sie doch die schlimmsten Diagnosen und ist von ihnen kaum Widerspruch zu erwarten. Selbst Ärztekammern und Verbände kritisieren, "die Verwandlung der Krankenhäuser in betriebswirtschaftliche Unternehmen sei eine Fehlentwicklung historischen Ausmaßes". So erhalten etwa Krebsbetroffene noch in den letzten Lebenswochen oft nutzlose Behandlungen. Chemotherapie verspricht hier die höchsten Gewinne. Teils mit "Lazaruseffekt" beworben, schadet sie in den letzten Lebensmonaten mehr als sie nutzt. Die Hälfte der höchstpreisigen Medizin hat keinerlei belegten Nutzen und weniger als drei Prozent verbessern Lebenszeit und Lebensqualität nach einer international angesehenen Arbeit", so die Einleitung für den vom Hospizverein Rinteln angebotenen Vortrag "Patient ohne Verfügung - Das Geschäft mit dem Lebensende". Dieser findet am Mittwoch, 11. März, um 19 Uhr in der Klosterstraße 11 im Prinzenhof (mit Aufzug) mit Referent Dr. Matthias Thöns statt. Dr Matthias Thöns ist Palliativarzt an der Basis und betreut mit seinem Team Sterbende zuhause. Sein Buch "Patient ohne Verfügung" prangert die beobachteten Probleme an. Trotz Kollegenkritik war sein Spiegel-Bestseller 2017 "Leserliebling" und auf Platz eins der Top zehn Social Media. Er ist überzeugt: Übertherapie ist das Hauptproblem des Gesundheitswesens und nur Öffentlichkeit hilft. Der Hospizverein bittet bei dieser Veranstaltung um Anmeldungen und Platzreservierungen bei der Koordination unter der Telefonnummer 0178/1657501 sowie beim Vorstand, Ingeborg Schumer, unter der Telefonnummer 05751/41595.
-
Vortrag über die Patientenverfügung
Hospizverein lädt ein / Unbedingt vorher anmelden
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum