LAUENAU (al). Dass nicht einfach nur Farbe auf Papier oder Leinwand schon gleich zum fertigen Kunstwerk wird, hat ein Dutzend überaus kreativer Leute für sich in Anspruch genommen. "Vielschichtkunst" heißt ihre Ausstellung, die noch bis zum 29. März in den bekannten Räumen des Lauenauer Gewerbeparks für manch verblüfftes Staunen sorgen dürfte. Die gut 150 Besucher der Vernissage können dies wohl nur bestätigen. Zum dritten Mal hat die Rodenbergerin Bruni Lemme eine Schau unter diesem Motto organisiert. Sie selbst ist bestes Beispiel für das gewählte Motto, weil sie Alltagsbegriffe in Ton formt und mit Glasuren überzieht. Nicht selten entlockt das dann fertige Werk seinem Betrachter ein fröhliches Schmunzeln, wenn dieser vor dem "Aussteiger", dem "Buchhalter" oder der "Plauder-Ei" steht. Auch Simone Kirschning nimmt das Motto wörtlich und gibt ihren Bildern ein dreidimensionales Gepräge: Da hängt ein Bergsteiger an der Felswand; ein Baum wächst aus dem Bilderrahmen. "Meine Kunst hat jetzt auch einen roten Faden", kommentiert "Simki" eines ihrer Bilder, aus dem tatsächlich ein farbiges Stück Garn baumelt. Auch bei den Arbeiten von Michael Ritter, Barbara Bauer, Renate Gottschalk, Janine Gilbeau, Karl-Heinz Plener, Marion Niemeyer, Lonny Deppe und Art D. Sade gibt es Gleichartiges ebenso zu entdecken wie bei den beiden professionellen Künstlern Thilo Weckmüller (Mainz) und Jan Beumelburg (Brandenburg), die selbst eine weite Anreise nicht gescheut haben, um die hiesige Schau entsprechend zu bereichern. Nach den Klängen der Jazz-Combo des Gymnasiums Bad Nenndorf wurde sie vom Lauenauer Gemeindedirektor Sven Janisch eröffnet. Dieser lud dazu ein, sich intensiv mit "der breitgestreuten Kunst von ganz dunkel bis farbenfroh" zu befassen. Der Flecken Lauenau befinde sich ebenso in ständiger Veränderung wie ein wachsendes Kunstwerk, führte er aus und deutete damit einen möglichen Wandel der bisher nur für die Ausstellung genutzten Räume an. Sie könnten nach den gegenwärtigen Planungen Ersatz für das bisherige örtliche Bürgerhaus bilden. Die Kunst werde hier dennoch weiter ihren Platz finden, hob Janisch hervor, auch weil gerade die Kunst und ihre Vielfalt als wichtiger Bestandteil des Ortes gelte. Die Ausstellung "Vielschichtkunst" ist bis zum 29. März an jedem Sonnabend und Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Besucher finden den ausgeschilderten, jedoch nicht barrierefreien Zugang im Innenhof des Gebäudes Carl-Sasse-Straße 3. Foto: al
-
"Plauder-Ei" und ein roter Faden
Für vier Wochen ist "Vielschichtkunst" in Lauenau zu sehen
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum