1. Angedacht Es waren keine Fremd...

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    Angedacht Es waren keine Fremden - es waren Menschen Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott. So steht es im 3. Buch Mose, Kapitel 19. Es ist das Kapitel der Bibel, in dem auch das Gebot der Nächstenliebe steht. Es ist die Grundlage unserer christlich-jüdischen Tradition. In der vergangenen Woche mussten wir wieder einmal mit Entsetzen miterleben, wie mitten in Deutschland aus rassistischem Wahn heraus Menschen erschossen worden sind und dem Rechts-Terror zum Opfer fielen. Es waren keine Fremden, es waren Menschen! Menschen, denen man ihre Wurzeln aus anderen Ländern ansieht. Menschen, die schon lange hier leben. Wenn so etwas passiert, und immer wieder passiert - denken wir an den Kasseler Regierungspräsidenten oder an die Synagoge in Halle oder an Anschläge auf Moscheen - wenn so etwas passiert, ist die Basis unserer Bürgergesellschaft erschüttert. Wir dürfen es nicht zulassen, dass unsere Demokratie vergiftet wird. Wir leben in einem toleranten, pluralistischen Land, in dem Recht und Gesetz gelten und durchgesetzt werden, in dem niemand Hass und Ausgrenzung erleiden muss - nur wegen seiner Religion, seiner politischen Ansichten (solange sie sich im Rahmen unserer grundgesetzlichen Ordnung bewegen) oder seiner Haut- oder Haarfarbe. Hass, Häme und Morddrohungen in den unsozialen Medien und ebenso Tabubrüche der AFD-Politiker haben Unsagbares Sagbar gemacht, haben den Boden bereitet für die Saat des Hasses, die nun aufgeht. Aus Worten werden Taten. Und die Täter heißen nicht mehr nur Mohammed, sondern Tobias. Als Christen dürfen und können wir dazu nicht schweigen. Wir brauchen Mutbürger statt Wutbürger. Wir müssen deutlich und öffentlich zeigen, wofür wir stehen. Für welche Werte wir eintreten. Was unser Glaube uns gebietet. Wenn wir das nicht wieder und wieder tun, dann geht unser Friede verloren. Wir müssen allen Parolen, Diffamierungen und Sprücheklopfern entschieden widersprechen. Den Hass überwinden. Dazu helfe uns Gott. Pastor Dirk Gniesmer, Johannis-Kirchengemeinde Rinteln und Kapellengemeinde Todenmann

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