1. In Sachen Neubaugebiet ist nichts in Stein gemeißelt / Weitere Optionen stehen offen

    Studienergebnisse beraten / Klärungsbedarf in der Leerstandsfrage / Alternative an Alter Ziegelei soll in Fokus rücken

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    ALTENHAGEN II (jl). Der Messenkämper Rat hat über die Ergebnisse der Studentenworkshops zur Dorfentwicklung in Altenhagen II beraten - eine Entscheidung zum umstrittenen Baugebiet steht indes noch aus. Den Einsatz der Studierenden aus Ostwestfalen, den die im Ort lebende Professorin Kathrin Volk initiiert hatte, lobte Friedrich-Wilhelm Reinecke (SPD). Sein Eindruck: Sie seien mit Eifer dabei gewesen. Die Ansiedlung von Cluster-Höfen sei eine tolle Idee, ebenso die Stärkung der Dorfmitte. Dass die angehenden Architekten und Landschaftsplaner jedoch frei von bestehenden Eigentumsverhältnissen entscheiden sollten, führe dazu, dass sich die Hälfte des Vorgeschlagenen erledige. "Wir dürfen nicht so tun, als wenn wir nicht wissen, wem was gehört", so Reinecke. Einen in den Raum geworfenen Dorfladen hielt Udo Meyer, Sprecher der Wählergemeinschaft Messenkamp/Altenhagen II (WGMA), für unrealistisch. Zu nah sei der Flecken Lauenau mit seinen Großversorgern. Zudem hätte er sich für den Rat Unterlagen zu den Ergebnissen gewünscht. Das soll laut Volk im nächsten Schritt folgen. Es solle ein abschließendes Fach geben, in dem die Studierenden eine Zusammenfassung erarbeiten. Die könnte dann auch der Rat - nach Zustimmung der Studenten und Hochschule - erhalten. Silke Wiegmann (WGMA) bedauerte rückblickend, dass in dem politischen Prozess eher gegeneinander statt miteinander gesprochen worden sei. Sie verlangte validierende Daten und die Gründung einer Arbeitsgruppe, die auf Grundlage der Studienergebnisse weitermache. Meyer brachte als Alternative ein mögliches Baugebiet in Messenkämper Gemarkung zwischen der Alten Ziegelei und der Shell-Tankstelle in Lauenau ins Spiel. "Warum sollten immer nur die großen Gemeinden von den Einkommenssteuervorteilen profitieren?", fragte er in die Runde. Zudem habe der Landkreis durchblicken lassen, dass hohe Auflagen, wie einst gedacht, in dem Maße nicht mehr erforderlich wären. "Anhören ist da ganz wichtig", pochte Meyer von Anfang an auf eine transparente Bürgerbeteiligung. Denn: "Ich werde nicht die Hand heben für Baugebiete, die keiner will." Eine Zuhörerin schlug vor, ein verlässliches Baulücken- und Leerstandkataster für Altenhagen II erstellen zu lassen. Jenes ist nach Angaben von Arno Fatzler aus dem Baufachbereich derzeit in Planung, die Verwaltung stehe kurz vor der Installation des entsprechenden Programms. Dieses bringe zwar Vorteile mit sich, sei aber auch kein "Allheilmittel", da Hintergründe zu etwaigem Leerstand schließlich nicht erfasst werden könnten. Im Zuge dessen wurde erneut die Forderung nach einer Baulandbedarfsplanung laut. Wie Marcus Buddensiek (SPD) warnte auch Gemeindedirektor Georg Hudalla, sich an errechneten Zahlen zu orientieren. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die Verlässlichkeit oft auf einem anderen Blatt stehe. Ratsvorsitzender Witte verwies letztlich darauf, sich die Chance auf ein Baugebiet nicht entgehen zu lassen, wenn ein Landwirt eine Fläche zum Verkauf anbiete - zumal noch nichts in Stein gemeißelt sei. Er skizzierte die Möglichkeit, zunächst nur einen Teil der bisherigen Zielfläche, und zwar östlich des Bereichs "Hinter der Wiese", zu bebauen und mit einer Stichstraße zugänglich zu machen. Das übersichtliche Mehraufkommen an Anwohnerverkehr würde durch das Unterdorf führen. Erst im nächsten Schritt könnte weiteres Bauland ausgewiesen und von der Straße Zum Kalkofen aus erschlossen werden. Einen Beschluss gab es nicht zu fassen. Wie es weitergeht, soll nun zunächst intern beraten werden. Foto: jl

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