1. "Da hüpft einen ja der Broiler vom Teller"

    Mindener Stichlinge begeistern in Achum / Politisches "Sticheln" seit 1966 / Zum 20. Mal in der Schäferkaserne

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    ACHUM (nh). Im Sticheln sind sie große Klasse - das bewiesen die Komiker des Traditions-Kabaretts "Mindener Stichlinge" erneut im Lehrsaal der Schäferkaserne in Achum. Bereits das 20. Jahr in Folge traten die Kabarettisten hier vor dem ausverkauften Saal auf und begeisterten das Publikum erneut mit ihren Spitzen gegen das aktuelle politische Geschehen, Entwicklungen in der Gesellschaft und die Absurditäten des Alltags. Vor 20 Jahren kamen die Mindener Stichlinge auf Initiative von Anreas Schöniger das erste Mal nach Achum. "Wir wollten das Kabarett zurück nach Bückeburg holen", berichtet Schöniger heute. "Zudem wollten wir diese Räumlichkeiten auch für die Öffentlichkeit öffnen und Bundeswehr und Gesellschaft näher zusammenbringen", so der Geschäftsführer der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung. Ihren Dank richten Birger Hausmann und Schöniger an die Führung des Internationalen Hubschrauber Ausbildungszentrum und die fleißigen Helfer im Hintergrund, die für das Gelingen dieser Veranstaltung einen wertvollen Beitrag geleistet haben. Und über die Jahre hat sich eine eingefleischte "Stichlinge-Fangemeinschaft" in Bückeburg gebildet, die nahezu jedes Jahr um diese Zeit in Achum anzutreffen ist. Und die Gesellschaft und Bundeswehr näher zusammenbringen könnte wohl niemand besser als die Mindener Stichlinge, nehmen diese in ihrem satirischem Programm unter anderem auch die teils mangelhafte Ausstattung dieser aufs Korn. Doch den meisten Spott bekommt die deutsche Politik ab. Sei es der künstlerische Wert der SPD - gemeint ist die Kunst, die Partei zu erhalten und sich dabei selbst zu zerfleischen - oder aber das "Duo für das Klima" Robert Habeck und Annalena Baerbock, den abends beim Cianti immer etwas Neues einfällt. Kirsten Gerlhofs Interpretation einer "Klimakanzlerin", die dem Diktat der mafiösen Autoindustrie auf dem Leim geht, getreu dem Motto: "Gegen Klimahysterie, fahr SUV", bekam ebenso frenetischen Applaus wie Frank Oesterwinter als "Kapitän Notnagel", der erst dreimal überlegt, ob er die "Schlauchboot-Brüchigen" im Mittelmeer lieber rette, oder aber ihre Ausweise kontrolliere. Ungeniert sticheln die Komiker im aktuellen Weltgeschehen. Die Frage nach großzügigem Wohnraum, innenstadtnah und günstig weiß ein findiger Immobilienmakler nur so zu beantworten: "Pah! Probieren sie es mal in Aleppo!". Aus prekären Situationen noch etwas Humoristisches ziehen - darin sind die Stichlinge Meister ihres Fachs. Das neue Programm "Loch an Loch und hält doch" macht seinem Namen alle Ehre und deckt die kleineren und größeren "Löcher" in unserer Gesellschaft auf - "und die Unteren müssens richten", formulieren es die Kabarettisten treffend. Sowohl tagesaktuell als auch schreiend komisch spielen sich die Protagonisten Mario Hancke, Annika Hus, Kirsten Gerlhof, Claudia Brase, Frank Oesterwinter und Martin Janke in die Herzen des Publikums, Stephan Winkelhake mit seinem kongenialen Spiel am Piano setzt diesen noch die Krone auf. Ein gelungener Abend voller Lachen, pfiffiger Musik und schwarzem Humor. Für alle, die nicht genug bekommen können: die Mindener Stichlinge sticheln sich auch dieses Jahr wieder durch das Mindener Land und Umgebung - weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Kabarettisten. Foto:nh

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