1. Mit mitreißender Musik gelingt Gutes

    "Bad Nenndorf"-Lied gesungen: Benefizkonzert zugunsten der örtlichen Tafel überrascht Zuhörer mit Neuem

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    BAD NENNDORF (jl). Weit mehr als 100 heimische Musiker haben ein stimmgewaltiges Feuerwerk für den guten Zweck in der Wandelhalle gezündet. Darunter: jede Menge Schwungvolles und sogar eine bekannt klingende Überraschung. Beteiligt war an der Veranstaltung zugunsten der Bad Nenndorfer Tafel neben der Männerchorgemeinschaft (MCG) Schaumburg, der Chorgemeinschaft Haste/Waltringhausen und dem Gemischten Chor Lindhorst auch wieder die Big Band des Gymnasiums. Beifallsstürme wehten allen voran den jungen Mitgliedern der Big Band für ihre virtuosen Soli zum Beispiel zur "Zeit der kalten Ente", einem Stück ("Cold Duck Time") von Eddie Harris aus dem Jahr 1969, entgegen. Die Nachwuchsmusiker begeisterten aber nicht nur instrumental, sondern auch mit Gesangsstücken wie etwa "Don't Know Why". Zum Mitklatschen animierte indes die MCG mit einem musikalischen Potpourri durch die Berge und dem russischen Volkslied "Kalinka". Dabei erhielten die Gesangsvereine Bad Nenndorf, Ohndorf und Rehren, die die Chorgemeinschaft bilden, erstmals Unterstützung von Sängern aus Idensen. Für das Weihnachtskonzert im Hauptbahnhof Hannover und auch das Benefizkonzert in Bad Nenndorf sei jetzt eigens ein Projektchor mit Idensen gegründet worden, verriet Wilfried Wlotzka und zeigte sich zuversichtlich, dass dieser weitergeführt werde. Erstmals nach der NDR-Stadtwette wurde das "Bad Nenndorf"-Lied bei einem Konzert aufgeführt - nicht nur für den Stadtdirektor, der sich das Stück gewünscht hatte, eine Überraschung. Kein Wunder, dass es sich Mike Schmidt nicht nehmen ließ, die Sänger auf der Bühne zu unterstützen und das Publikum zum Refrain anzuheizen: "Und jetzt alle!" In seinem anschließenden Grußwort zeigte er sich "überwältigt" und strich heraus, wie wichtig solche "warmen Momente" in vom Tonfall und Umgang her immer rauer werdenden Zeiten seien. "Durchboxen ist wesentlich angesagter als ein Miteinander", kritisierte Schmidt die Verrohung der Gesellschaft, die auch hiesige Lokalpolitiker bereits zu spüren bekommen hätten. Dem Tafelteam bescheinigte er eine "tolle Arbeit" zu leisten. Und dass diese nach wie vor dringend notwendig ist, zeigte der DRK-Kreisvorstandsvorsitzende Thomas Hoffmann anhand einiger Zahlen auf. Demnach wurden allein im vergangenen Jahr 45 000 Lebensmittelpakete an den vier Tafel-Standorten in Schaumburg - neben Bad Nenndorf sind das Stadthagen, Rinteln und Bückeburg - ausgegeben. Die zuständige Mitarbeiterin Heidi Niemeyer müsse nicht nur 40 ehrenamtliche Helfer, sondern auch die Abholung bei 40 Märkten und Partnern koordinieren. 600 Tonnen Nahrung würden jedes Jahr eingesammelt, um 2200 Bedürftige, davon 800 Kinder, im Landkreis zu versorgen. In Bad Nenndorf nutzten zurzeit 400 Menschen das Angebot. Dabei nimmt laut Hoffmann vor allem der Anteil der älteren Alleinstehenden zu, die gesundheitlich nicht mehr in der Lage seien, selbst zur Tafel zu kommen. Und zurzeit fehle es an Ehrenamtlichen, um allen Betroffenen die Essenspakete nach Hause zu bringen, warb der Vorstandsvorsitzende um weitere Unterstützer. Foto: jl

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