1. Ein Stück Wald geht zurück an die Natur

    Revierförster informiert über Landesforster Aufgaben/Exkursion im Süntel

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    LAUENAU (al). In einem beinahe überfüllten Bürgerhaus hat der Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten, Roman Spenner, über den "Wald, geheime Welt vor unserer Tür" referiert. Er kam auf Einladung der beiden Lauenauer Ratsfrauen Nicole Wehner und Rosita Vollmer, die bereits mehrfach Veranstaltungen zu Themen über Ökologie und Umwelt organisiert haben. Spenner ging zunächst auf die Besitzverhältnisse ein: 60 Prozent der Waldflächen gehören dem Staat, 40 Prozent befinden sich in privater Hand. Die Landesforstverwaltung werde in den nächsten Jahren dem Drängen vieler Naturschützer nachgeben und zehn Prozent ihres Gebiets in Naturwald verwandeln. Dann wird dieser nicht mehr bewirtschaftet, sondern sich selbst überlassen. Dominierende Baumart in deutschen Wäldern sei weiterhin die Buche, die mit ihrem großen Kronendach dafür sorgt, dass nur noch zwei Prozent des Lichts am Waldboden ankommt. Deshalb bleibt den kleinen Pflanzen nur ein knappes Zeitfenster im Frühjahr. Im Gegensatz dazu sind die eher hellen Eichenwälder das Ergebnis menschlicher Eingriffe. Sie legten diese als Hutewälder für das weidende Vieh an. Eine wichtige Aufgabe im Kreislauf des Waldes komme den Insekten zu. Abgestorbenes Material wie Laub und Totholz wird von ihnen zerkleinert und von Mikroorganismen wieder in anorganisches Material verwandelt. Viele Insekten sind für das Menschenauge bereits zu winzig. Doch würden sie fehlen, so der Referent, ginge es dem Wald schlecht und sein lebensnotwendiger Kreislauf wäre unterbrochen. Spenner betonte, dass auch im Wald sich die Insekten um 80 Prozent reduziert hätten. Dies sei auf die in der Landwirtschaft eingesetzten Insektiziden und Neonicotinoiden zurückzuführen. Spenner ging auch auf die aktuell zu beobachtende Zerstörung des Waldes durch den Borkenkäfer ein. Dieser wird zu den nützlichen Insekten gerechnet, da er für die Zersetzung von Totholz zuständig ist und so für Humus im Wald sorgt. Allerdings hätten zwei heiße Sommer dafür gesorgt, dass der Käfer drei Generationen in einem Jahr habe durchbringen können und deshalb sichtbare Schäden hinterließ. Dagegen sind Zecken keine Insekten, sondern Spinnentiere. Deren Bedrohung für den Menschen verringert sich auch bei einem harten Winter nicht: Zecken überstehen diesen unbeschadet. Spenner lud seine Zuhörer zu einer Exkursion in sein Revier und speziell durch den Naturwald am Hohenstein ein. Der genau Termin steht noch nicht fest. Doch es gibt bereits 25 Anmeldungen. Die Lauenauer Vortragsreihe wird am Sonnabend, 28. März, zum Thema Amphibien fortgesetzt. Foto: rv

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