1. 6.000 Bons in nur einem Monat

    Handwerk muss gefördert und unterstützt werden

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    MEERBECK (tr). Der Bundestagsabgeordnete der CDU für Schaumburg und Nienburg Maik Beermann stattete der kleinen Bäckerei Viertel in Meerbeck einen Besuch ab. Einer der Hauptgründe: Die Bon-Pflicht. Es ist schwer vorstellbar, dass bald zwei große, gelbe Säcke voller Bons in nur einem Monat zusammengekommen sind. An die 6.000 Bons auf Thermopapier, das extra entsorgt werden muss. Die Bäckerei Viertel begrüßt jeden Tag zwischen 180 und 200 Kunden in dem vkleinen Ladengeschäft. Inzwischen gibt es bei der Bäckerei Viertel auch Kartenzahlung, aber erst ab 10 Euro Einkaufswert. Die meisten Kunden kaufen Kleinigkeiten, beispielsweise ein Brötchen und Kaffee für die Arbeit und die Bild. Da wird der Betrag nicht erreicht. Und die wenigsten zahlen bargeldlos, obwohl der Trend deutlich in die Richtung geht. Die Kassen, die die Bäckerei Viertel und alle anderen Betriebe nutzen, sind Registrierkassen. Hier wird der Beleg digital gespeichert. Das macht den Ausdruck eines Extra-Belegs, den der Kunde in der Regel nicht einmal wünscht, unnötig. Beermann erklärt, dass die Diskussion über die Bon-Pflicht innerhalb der Politik noch lange nicht abgerissen sei und man sich Gedanken mache, diese Regelung zu überarbeiten. Bäckermeister Maurice Viertel, der die kleine Bäckerei Viertel in Meerbeck mit seinem Vater führt, erzählt von dem leidigen Thema, das die Unternehmer vor allem kleiner Läden die den seinen vor Herausforderungen stellt. Viertel steht jeden Tag mit seinen beiden Bäckerkollegen um Mitternacht in der Backstube. Die Backwaren für den kommenden Tag müssen vorbereitet und gebacken werden. Das Sortiment umfasst zwischen 100 und 120 verschiedenen Sorten - vom Brot hin zum Brötchen und bis zum Kuchen. Jeden Tag werden 1.200 Brötchen gebacken, an am Wochenende verdreifacht sich die Anzahl. 60 bis 150 Brote gehen täglich über die Ladentheke. Die 200 Kunden müssen versorgt werden. Urlaub? Das kennt der Bäckermeister nicht mehr. Ihm fehlt eine Kraft in der Backstube. Zwar beschäftigt er 16 Angestellte, aber zwei Bäcker sind zu wenig, um die Arbeit zu stemmen, die inzwischen auf ihn und seine Mitarbeiter zukommt. Seit einigen Jahren haben sie keinen Auszubildenden mehr bekommen. Praktikanten, betont Viertel, kommen öfter in den Betrieb und möchten auch eine Ausbildung machen, aber es seien eben noch Schüler. Maik Beermann betont, dass Anreize geschaffen werden müssen, damit junge Leute wieder ins Handwerk gehen möchten. Foto: tr

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