1. Strom tanken für das Klima

    Zero-Emissionen / Zahlreiche Vorteile für E-Autos / Großes Vorbild Norwegen

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    LANDKREIS (tr). E-Mobilität ist ein seit Jahren heiß diskutiertes Thema. Zuschüsse, Vergünstigungen - all das soll zum Kauf von sogenannten Zero-Emission-PKWs motivieren. In Deutschland locken aktuell einige Vorteile für E-Auto-Besitzer: Sie können sich darauf verlassen, einen reservierten Parkplatz an einer Ladesäule vorfinden, ihnen winken vergünstigte Parkgebühren - manchmal entfallen diese sogar gänzlich. Den E-Fahrzeugen ist das Fahren auf den Busspuren erlaubt und es herrscht eine Ausnahmeregung für Bereiche mit Zufahrtbeschränkung - beispielsweise in Bereichen, wo Lärm- und Abgasbelastungen ein großes Problem darstellen. Scheinbar reichen diese Vorteile nicht, denn betrachtet man die Neuzulassungen 2018 in Deutschland, sind grade mal 2,0 Prozent der neu zugelassenen Wagen Elektroautos. 2019 wurden insgesamt 63.300 reine Elektroautos neu zugelassen (Stand Dezember 2019). Die größten Ängste, die vom Kauf eines Elektro-Fahrzeugs abhalten, seien die wenigen Ladestationen und der dort herrschende Wildwucher. Die meisten Nutzer brauchen mehr als nur eine Kundenkarte und eine App, um verschiedene Ladesäulen nutzen zu können. Allgemein ist das Angebot von solchen Ladeoptionen in Deutschland gering. Zwar mutet das Angebot mit ungefähr 18.934 Ladestationen gigantisch an, aber verteilt auf Deutschland sind das zu wenige. Rodenberg befindet sich in der Stadt eine Ladestation auf dem Marktplatz, die nächsten sind in Lauenau auf dem Autohof (zwölf Stationen) vorhanden und zwei in Bad Nenndorf. Das E-Auto zu laden gestaltet sich grade in kleinen, ländlicheren Gegenden schwerer, das Fahrzeug zu "tanken". Da stellt sich die Frage, warum Deutschland verglichen mit Ländern wie Norwegen hinterherhinkt. Zwei Länder im Vergleich Norwegen ist im Vergleich zu Deutschland mit 5,23 Millionen Einwohnern dünn besiedelt. Dort boomt der Elektroauto-Handel. 2018 waren 46,4 Prozent der Neuzulassungen Elektroautos. Ihr Strom ist grün und kommt aus Wasserkraftwerken, die dank der vielen Wasserfälle im Land eine ordentliche Versorgung gewährleisten können. Die Firma Tesla stellt Schnellladestationen (818 Stück in ganz Norwegen), was etwa 19 Prozent aller Stationen ausmacht. Norweger, die auf einen E-PKW setzen, zahlen halbierte Fährenpreise, dürfen wie in Deutschland auch die Busspuren nutzen, bezahlen keine Maut, erfahren Steuervorteile und bezahlen nur die Hälfte der Parkgebühren. Auf den ersten Blick gleichen sich diese Angebote mit denen, die auch den deutschen E-Auto-Besitzern zugute kommen. Attraktive Angebote Was muss die deutsche Regierung also tun, damit die Wahl künftig auf Elektroautos fällt? Generell lässt sich nichts von Norwegen kopieren, was nicht bereits Umsetzung gefunden hat. Finanzierung und Vorteile müssten lukrativer werden. Zwar lockt die Steuervergünstigung der Elektroautos. Sie können zwischen fünf bis zehn Jahre ab der Erstzulassung steuerfrei fahren, danach halbiert sich die zu zahlende Steuer. Ein weniger als zwei Tonnen schwerer Wagen kostet 5,65 Euro pro angefangene 200 Kilogramm - das macht unterm Schnitt für einen schnittigen Elektrowagen keine fünfzig Euro im Jahr. Günstig tanken Das Tanken gestaltet sich auch günstiger. So wird nicht mehr pro Liter (zirka 1,40 Euro) getankt, sondern pro Kilowattstunde (zirka 29.99 Cent). Den Wagen zu "tanken" kann so unter zehn Euro erfolgen. Leider sind hier die übersichtlichen Karten- und App-Massen hinderlich. Auch die geringe Preistransparenz ist nicht sonderlich förderlich. Aktuell beschäftigt sich ein Start-Up - Parkstrom - mit einer Bezahlalternative zu den Apps und Ladekarten. Bald könnte es also schon sein, dass das geliebte E-Mobil mit der EC-Karte getankt werden kann. Damit würden Roaminggebühren und Provider-Kosten wegfallen und nur noch ein kleiner Betrag für die Transaktion anfallen. Es rentiert sich Lohnt sich der Umstieg auf ein Elektrofahrzeug? Ab 30.000 gefahrene Kilometer im Jahr beginnt sich ein Elektroauto zu rentieren. Fahrer profitieren von Vergünstigungen beispielsweise bei der Steuer, es ist günstiger den Wagen zu tanken und die Reichweite von den aktuellen Modelle auf dem Markt überzeugt zunehmend. Was abzuwarten bleibt, ist das Angebot der Ladestationen und der Anpassung der Bezahlmöglichkeiten. Foto: Adobe Stock

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