1. Tumultartigen Zuständen an Haltestelle mit drastischen Maßnahmen entgegenwirken

    Aktionswoche soll rücksichtsloses Gedränge an Busstation stoppen / Beteiligte diskutieren diverse Möglichkeiten

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    STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Landkreis, Schulen, Polizei und die beteiligten Verkehrsunternehmen wollen mit "drastischen Maßnahmen" die Schüler an der Zentralen Omnibushaltestelle Stadthagen (ZOH) dazu bewegen, geordneter in die von dort nach Unterrichtsschluss startenden Busse einzusteigen. Die Jungen und Mädchen würden so rücksichtslos in die Fahrzeuge drängen, dass sich eine erhebliche Unfallgefahr ergebe, so die Beobachtung der Beteiligten. "Tumultartige Zustände an Bushaltestelle" "Hoffen, dass auch die Eltern auf ihre Kinder einwirken" So könnte in der kommenden Woche ein Bus an einer der Haltestellen am Stadthäger Jahnstadion nach der sechsten Stunde kurzerhand durchfahren und die Schüler stehen lassen (Siehe nebenstehender Artikel). Dann nämlich, wenn die Drängeleien im Einstiegsbereich überhand nehmen. Diese Maßnahme sei so etwas wie das letzte Mittel, um zu einer Verbesserung der Situation zu kommen, erklärten Katharina Augath, Schuldezernentin des Landkreises, und Ralf Mahnert, Leiter des Schulamtes beim Landkreis im Pressegespräch. Hintergrund sind die "tumultartigen Zustände", welche Mitarbeiter des Schulamtes und Lehrer beim Zusteigen der Schüler an den Haltestellen am Kreisel festgestellt hätten. Beim Warten auf den Bus und beim Einstieg sei es in den letzten Wochen und Monaten immer wieder zu gefährlichen Situationen gekommen, so Augath. Die Schüler würden im großen Pulk mit solchem Druck zu den Bussen strömen, dass manches Mal die Türen der Fahrzeuge nicht hätten geöffnet werden können und in einigen Fällen Öffnungsmechanismen beschädigt worden seien. Für einen Jungen hatte die Situation besonders schwerwiegende Folgen, er brach sich im Gedränge ein Bein (SW berichtete). Auch energische Eingriffe von Lehrern, Schulamtsmitarbeitern und Busfahrern hätten zu keiner Verbesserung geführt. Bei den Beobachtungen sei auch klar geworden, dass es nicht wie intensiv diskutiert, um ein Kapazitätsproblem gehe, erklärte Augath. Die Drängeleien seien auch bei Bussen aufgetreten, in denen für jeden Schüler ausreichend Sitzplätze vorhanden gewesen seien. Dabei seien es in erster Linie Kinder der jüngsten Jahrgänge, die "im Pulk" auf die Eingänge drücken würden. Vor diesem Hintergrund lud der Landkreis als Träger der Schulbeförderung zu Gesprächen im Kreishaus mit Vertretern von Schulen, Eltern, der Polizei und den beteiligten Verkehrsunternehmen. Verschiedenste Maßnahmen seien dabei in Erwägung gezogen und als nicht hilfreich wieder verworfen worden, führten Augath und Mahnert aus. Klar sei auch geworden, dass Aktionen wie das von der Polizei mit Schülern seit Jahren organisierte Bustraining in diesem Feld offenbar wenig wirkt. So hätten sich die Beteiligten gezwungen gesehen, zu einer Maßnahme zu greifen, in deren Folge die Schüler in der kommenden Woche bei überhandnehmendem Gedränge einem wegfahrenden Bus hinterhersehen werden (nebenstehend). Die Vertreterin der Polizeiinspektion habe die Runde darin bestärkt, eine Nulltoleranz-Strategie zu verfolgen. "Leider sehen wir derzeit keine andere Möglichkeit, um die Situation am ZOH zu beruhigen", formuliert der Landkreis in dem Schreiben, das über die Schüler allen Eltern der betroffenen Schulen übersandt wurde. Ein Kind habe bereits einen Beinbruch erlitten, es bestehe die Gefahr, dass es früher oder später zu einem schweren Unfall komme, hielt Katharina Augath fest. Sie hoffe, dass die Eltern ebenfalls auf ihre Kinder einwirken, um die Lage zu beruhigen. Foto: bb

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