1. Tag der Ausbildung Berufsberater Mehr als Ausbildung ... der Start in die Karriere! Matthias Voges ist seit 2009 Berufsberater bei der Arbeitsagentur und betreut Schüler im Landkreis. Er kennt viele Gründe, warum sich eine Ausbildung lohnt. Gemeinsam gest

    Mehr als Ausbildung ... der Start in die Karriere!

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    Matthias Voges ist seit 2009 Berufsberater bei der Arbeitsagentur und betreut Schüler im Landkreis. Er kennt viele Gründe, warum sich eine Ausbildung lohnt. Gemeinsam gestalten die Stadt Rinteln, die BBS und die Agentur für Arbeit den "Tag der Ausbildung 2.0". » Ist das Format noch aktuell? » Ist es nicht schwer, eine Ausbildungsstelle zu bekommen? » Welche Rolle spielt der Schulabschluss bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz? » Woran liegt es, dass so viele junge Leute den gleichen Berufswunsch haben? » Geht Karriere ohne Studium überhaupt? Matthias Voges: Es ist immer wieder aktuell, weil jedes Jahr Jugendliche aufs Neue vor der Frage stehen, wo es beruflich hingehen soll. Die Wenigsten wissen, was sie beruflich wollen. Bei einem unkomplizierten persönlichen Gespräch mit den Personalverantwortlichen von führenden Unternehmen geht es nicht nur um reine Information, sondern um ganz konkrete Ausbildungsangebote. Hier findet man rund 40 Ausbildungsbetriebe an einem Ort, die ein Ziel haben: Auszubildende finden. Hier haben Jugendliche, die vielleicht nicht mit Noten punkten können, die Gelegenheit mit ihrer Persönlichkeit zu überzeugen. Matthias Voges: Der Ausbildungsmarkt ist in den vergangenen Jahren besser geworden für diejenigen, die eine Ausbildungsstelle suchen - auch für Hauptschüler. Abgesehen davon ist es ohnehin nur ein hartnäckiges Gerücht, dass man ohne Abitur keine Chancen auf eine Lehrstelle hat. Matthias Voges: Es ist allemal einfacher, eine Ausbildungsstelle mit einem guten Hauptschul- oder Realschulabschluss zu bekommen, als mit einem schlechten Abitur. Handwerksberufe bieten viele Möglichkeiten für junge Leute mit Hauptschulabschluss. Gute Schüler mit dem Realschulabschluss und dem erweiterten Realschulabschluss erwarten ganz besonders gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz mit Aufstiegsmöglichkeiten und Weiterbildungspotential. Wer sich jetzt für eine Ausbildung entscheidet und diese nach zwei bis dreieinhalb Jahren erfolgreich abschließt, hat in der Regel damit auch den Realschulabschluss nachgeholt und bereits Geld verdient. Bei schulischen Ausbildungsgängen gibt es seit Jahren die Möglichkeit, gleichzeitig einen höheren Schulabschluss zu erwerben. Problematischer als der formale Schulabschluss ist die Tatsache, dass sich viele Jugendliche auf immer die gleichen Berufe stürzen. Matthias Voges: Junge Leute machen ihre Berufswahl in der Regel von ihrem Umfeld abhängig. Eltern prägen dabei und Freunde entscheiden sich für tolle Berufe, bei denen die Jugendlichen mitziehen wollen. Tarifverträge in der Industrie locken meist mit hohen Löhnen und somit lässt sich natürlich der Wunsch des Industriemechanikers erklären. Im Gegensatz zum Metallbauer, der im Handwerk lernt und im Schnitt einige hundert Euro weniger Ausbildungsvergütung bekommt. Eine Ausbildung im Büro lockt mit geregelten Arbeitszeiten und wird somit attraktiver wahrgenommen als eine gastronomische Ausbildung. Damit Jugendliche alle Berufschancen für sich nutzen können, müssen sie überhaupt erst einmal alle Möglichkeiten kennen. Beim "Tag der Ausbildung 2.0" sind Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen dabei, so dass eine große Bandbreite an Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen präsentiert wird. Dabei werden auch Lehrberufe angeboten, die vielfach unbekannt sind. Ein anderes Beispiel aus dem Bereich der dualen Studiengänge ist die Bundesagentur für Arbeit mit den Bachelorstudiengängen "Arbeitsmarktmanagement" und "Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung". Matthias Voges: Wir erleben eine steigende Tendenz von Studienabbrechern. Junge Leute, die mit falschen Vorstellungen ein Studium begonnen haben, nach einigen Semestern wieder bei der Berufsberatung auftauchen und danach eine Ausbildung machen. Das ist schade und für gute berufliche Perspektiven auch überflüssig. Eine Ausbildung ist ganz einfach ein früherer Start in die berufliche Karriere, außerdem gibt es bessere Entwicklungsmöglichkeiten als noch vor einigen Jahren. Neben den klassischen Weiterbildungsmöglichkeiten ist die Zulassung zu einem Studium nach einer Ausbildung mit entsprechender Berufserfahrung möglich, ohne Abitur oder Fachhochschulreife. Immer mehr Firmen bieten ihren guten Auszubildenden sogar an, deren Weiterbildung nach der Ausbildung finanziell zu unterstützen. Bei einer handwerklichen Ausbildung wartet vielleicht ein Handwerksbetrieb, der übernommen werden soll, oder man kann neben dem Meister oder Techniker auch direkt nach einigen Jahren Berufserfahrung studieren gehen.Text/Foto:ste/privat

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