1. Der Corona-Höhepunkt ist noch nicht erreicht

    Viruskrise ist in vollem Gange / Schaumburg gut für eine Epidemie gerüstet / Über 500 Todesfälle

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS (tr). Zum Jahreswechsel kam die erste Nachricht aus China, dass dort Menschen unter rätselhaften Lungenentzündungen litten. Hintergrundfakten Stand 7. Februar: Noch ist das Hoch der Epidemie nicht erreicht. Experten rechnen mit dem Höhepunkt Mitte Februar. Es bestehe aber kein Grund zur Panik. Deutschland sei sehr gut vorbereitet. Inzwischen seien viele Fälle bestätigt, die nicht tödlich, sondern einen milden Krankheitsverlauf aufweisen, da die meisten Todesfälle oft vorerkrankte oder ältere Menschen waren, laut den Infos des Charité Berlin. Das Agaplesion Ev. Klinikum in Schaumburg beispielsweise verfügt für den Ernstfall über zwei Isolierzimmer mit Schleuse auf jeder Station. Grundsätzlich könne aber jedes Zweibettzimmer zu einem Einzelzimmer mit den notwendigen hygienischen Voraussetzungen einer Isolation umgewandelt werden. Über einen Krankenhauseinsatzplan, der unter anderem Handlungsanweisungen für einen so genannten Massenanfall von Verletzten vorsieht oder im Falle von Vergiftungen oder Pandemien greife, sei das Klinikum gut vorbereitet. Zudem sei auch immer die enge Abstimmung mit anderen Krankenhäusern und Akteuren im Gesundheitswesen notwendig, um koordiniert Entscheidungen treffen zu können. Allgemein sei das Agaplesion in Obernkirchen aber gut gerüstet, sollte es Fälle von Corona auch im Schaumburger Land geben. Die WHO hofft jedoch, dass das Virus noch eingedämmt und damit kontrolliert werden kann. Das Corona-Virus breite sich nur sehr schnell aus, aber sei nicht gefährlicher als die normale Grippe - denn viele Menschen vergessen, dass jährlich etwa 290.000 bis 650.000 Personen die Grippeinfektion weltweit nicht überleben (nach Informationen der WHO). Ziel von Experten ist, dass das Corona-Virus dauerhaft verschwindet. Das ist auch aus Sicht des Robert-Koch-Instituts der einzig sinnvolle Weg, da sonst ständig die Gefahr bestünde, sich mit einer Lungenkrankheit zu infizieren. Am 1. Januar wurde der Huanan-Großmarkt in Wuhan, auf dem mit lebenden Tieren gehandelt wurde, geschlossen. Eine Woche später gelang es chinesischen Forschern, den Erreger zu isolieren und einzuordnen: Er gehört zur Gruppe der Corona-Viren. Sie führen zu potentiell tödlichen Krankheiten wie Sars und Mers. 2002 und 2003 hatte Sars von China ausgehend eine weltweite Epidemie mit rund 8.000 Infizierten und knapp 800 Toten ausgelöst. Damals wurde der Ausbruch der Krankheit von China vertuscht. Anders verhält es sich bei dem neuen Corona-Virus. China informierte umgehend und sorgte für eine zügige Erforschung des Virus'. Am 11. Januar meldete China den ersten Todesfall - es handelte sich dabei um einen 61-Jährigen der bereits an Vorerkrankungen litt. Die Zahl der Infizierten lag zu dem Zeitpunkt bei konstant 40 Personen, es wurde nicht von einer Übertragung von Mensch zu Mensch ausgegangen. Am 12. Januar entschlüsselten Forscher das Virus und stellten die Informationen weltweit allen Forschern zur Verfügung. Wuhan wurde am 24. Januar abgeriegelt. Ein- und Ausreise in die Region und die umliegenden Städte und Dörfer wurde verboten. In Peking werden die Feste zum Chinesischen Neujahr abgesagt. Am 30. Januar überschreitet die Zahl der Infizierten die 8.000 und somit die Anzahl der Infizierten des Sars-Virus von 2002/2003. Etwa 100 Menschen sind bis dahin an dem Corona-Virus gestorben. Die WHO ruft den internationalen Gesundheitsnotstand aus. Am 31. Januar steigt die Zahl der Infizierten noch einmal sprunghaft an. Mehr als 11.000 Infizierte und etwa 250 Tote sind zu dem Zeitpunkt gemeldet. In Köln-Wahn hebt ein Airbus der Luftwaffe ab, um rund 100 Deutsche aus der Region Wuhan zu evakuieren. Knapp einen Monat nach Ausbruch der Krankheit ist klar, dass sich das Virus von Mensch zu Mensch überträgt, aber nicht immer zum Tod führt. Inzwischen gehen chinesische Experten mit Sicherheit davon aus, dass das Virus von Fledermäusen kommt. Die Genomsequenzen des Virus, das von sieben Patienten untersucht wurde, ist zu 96 Prozent mit den Virenproben der Tiere identisch. Das Corona-Virus fordere einen sensiblen Umgang mit der Krankheit. Inzwischen ist klar: Eine Gefährdung besteht nur dann, wenn sich das Corona-Virus über ein Grippe-Virus legt, heißt, wenn eine Person bereits an der Grippe erkrankt und dementsprechend geschwächt ist, oder wenn das Immunsystem einer Person ohnehin etwas angegriffen ist. Grippe-Impfungen, so Experten, helfen, sich vor dem Corona-Virus zu schützen. 28.281 Infizierte 19.665 in China 565 Todesfälle 1 Toter in Hongkong 259 Infizierte außerhalb Chinas 1 Todesfall auf den Philippinen 13 Infizierte in Deutschland Foto: Adobe Stock

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an