1. Aktuelle Diskussion um Tierwohl, Klima und Umweltschutz geht weiter

    Gastreferent ruft zu kreativer Kommunikation auf / Humoriger Vortrag

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    BAD EILSEN/LANDKREIS (bb). Die aktuelle Diskussion über Tierwohl, Klima-, Gewässer- und Umweltschutz haben sowohl im Vorstandsbericht bei der Generalversammlung des Raiffeisen-Landbundes eine Rolle gespielt, als auch im Gastvortrag von "Bauer Willi", alias Willi Kremer-Schillings. Als einseitig sowie oftmals ideologiegeprägt und nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhend, ordneten sowohl die beiden Geschäftsführenden Vorstandmitglieder Marco Gottschalk und Andreas Rath als auch Kremer-Schillings viele der an die Landwirtschaft herangetragenen Anforderungen ein. "Es scheint mittlerweile kein Problem mehr zu geben, an dem die Landwirtschaft nicht schuld ist", betonte Marco Gottschalk im Vorstandsbericht. Verschiedenste Vorwürfe würden insbesondere den Tierhaltern gemacht. "Geradezu paradox", so Gottschalk, vor dem Hintergrund nahezu unveränderter Konsumgewohnheiten der Verbraucher und kaum bestehender Bereitschaft, mehr Geld für Tierwohl an der Ladenkasse auszugeben. Insgesamt sei die Branche durch die Form der Diskussion in Politik und Gesellschaft einer fehlenden Planungssicherheit und gedrückter Stimmung ausgesetzt. "Was heute noch gut ist, können Gesellschaft und Politik morgen schon verteufeln". Einseitig werde der Landwirtschaft die Schuld für ein ganzes Bündel an Problemen zugeschoben. Es gelt sich wieder an "wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen zu orientieren" bei der Planung einer sachlichen Agrarpolitik statt "ideologisch geprägte Vorstellungen umzusetzen". Gastredner Willi Kremer-Schillings rief in seinem humorvollen Vortrag die Landwirte zu "Mehr Mut zur kreativen Kommunikation" auf. Als "bloggender Bauer Willi" erreichte er große Breitenwirkung zunächst über die sozialen Medien, in der Folge auch in Presse und Fernsehen. Der Abstand zur Landwirtschaft sei für viele Verbraucher so groß geworden, dass diese keinen Bezug zum Bauern und zur Agrarwirtschaft mehr hätten. "Die Leute haben keine Ahnung, aber wir können ihnen Kenntnisse vermitteln", rief Kremer-Schillings dazu auf, auf Verbraucher, Nachbarn, Kindergärten, Schulen, Parteien und Presse aktiv zuzugehen. Ansätze gebe es längst viele, beispielsweise über die sozialen Medien oder Besuchergruppen einen Eindruck von der Arbeit auf den Höfen zu geben. Oder über die WhatsApp-Gruppe in der Nachbarschaft den Tag anzukündigen, wenn es Zeit ist, die Gülle auf das Feld aufzubringen. Es gelte dabei stets, nicht belehrend zu sein, sondern zuzuhören, offen zu bleiben und kreativ zu werden. Würden sich kontroverse Diskussion entwickeln, "geht es nicht darum, ein Gespräch zu gewinnen. Es geht darum, das Gegenüber zum Nachdenken anzuregen", so Kremer-Schillings. Foto: bb

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