STRÜCKEN (ste). Das tägliche Brot der Ortswehr Strücken ist eigentlich das Geschäft zur Bewältigung von Einsätzen und die Vorbereitung dazu in Form von Übungsdiensten und Lehrgängen. Doch Ortsbrandmeister Bernd Entorf schickte Feuerwehrtrupps im letzten Jahr auch in eigener Mission durch das Dorf, denn der Personalstand in der Wehr ist "...kurz vor knapp". 70 Bürgerinnen und Bürger im "feuerwehrfähigen Alter" hatte Entorf im Dorf lokalisiert und angeschrieben, zusätzlich erhielten diese im März einen persönlichen Besuch von der Feuerwehr, um auf die ehrenamtliche Arbeit aufmerksam und die Mitarbeit schmackhaft zu machen. Das Ergebnis: "Fehlanzeige!" Für Entorf ernüchternd: "Jeder ruft die 112 und hofft auf Hilfe, aber keiner will mitmachen!" In der nächsten Kommandositzung werde man über die Personalfrage erneut beraten und man hofft, dass die Besuche bei den Strückenern doch noch "Nachwirkungen" haben. Auch für Astrid Teigeler-Tegtmeier, die in Vertretung von Bürgermeister Thomas Priemer den Dank für die Arbeit überbrachte, war die gescheiterte Werbeaktion erschütternd: "Zumal durch Dürre und Hochwässer immer mehr Aufgaben auf die Feuerwehren zukommen!" Dirk Dehne, stellvertretender Abschnittsleiter Süd, wusste von einer Werbeidee der Feuerwehr in Drackenstein in Baden-Württemberg. Die plagte im vergangenen Jahr auch eine Personalnot. Dort ging man von Haus zu Haus und verteilte leere Löscheimer mit einer Gebrauchsanleitung für die eigene Brandbekämpfung: "Ruhe bewahren - Brand melden, zehn Minuten warten, wenn keine Feuerwehr kommt, den Löscheimer mit Wasser befüllen und auf den Brand leeren!" Ganz so schlimm sieht es in Strücken allerdings noch nicht aus. Mit Ronja Susewind und Jonas Heger kamen zwei Nachwuchskräfte aus der Jugendwehr. Feuerwehrmann des Jahres wurde Jugendwart Achim Heger und für 50 Feuerwehrjahre wurde Heinrich Gille geehrt. Im Sommer erwartet die Wehr ein neues Mannschaftstransportfahrzeug; 40.000 Euro stehen dafür im Haushalt bereit. An Einsätzen hatte die Wehr im letzten Jahr unter anderem Brände, Verkehrsunfälle, technische Hilfeleistungen, Flächenbrände und mehr zu bewältigen. Foto: ste
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Jeder ruft die "112" und hofft auf schnelle Hilfe
Doch: Das Personal ist "...kurz vor knapp" / Werbeaktion mit Hausbesuchen scheiterte / Neues Transportfahrzeug
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