Erneuter Protest mit viel Feuer und Blinklichtern

SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Ihrem ganzen Protest gegen die Agrarpolitik in Land, Bund und der Europäischen Union haben Landwirte aus der Samtgemeinde Rodenberg und Teilen des benachbarten Auetals unübersehbaren Nachdruck verliehen. Sie entzündeten Tonnenfeuer am Großen Riesen bei Apelern. Gelbe Rundumlichter an rund 15 Schleppern zuckten durch das nächtliche Dunkel. "Wir müssen einfach reagieren", begründete der Hülseder Frederik Platte das abendliche Engagement. Grillduft und das Klirren von Flaschen täuschten nicht über den wachsenden Unmut der Bauern hinweg, die sich nach eigenen Angaben in ihrer Existenz von immer schärferen gesetzlichen Regulierungen gefährdet sehen. Helge Sahlfeld aus Apelern, der zu den Initiatoren gehörte, sah die Aktion als Erfolg an. Zwar loderten die Flammen nur in zwei großen Tonnen und nicht - wie ursprünglich geplant - in mächtigen Scheiterhaufen. Doch allein die Blinklichter lockten etliche Neugierige an: Selten war mehr Autoverkehr auf der kleinen Straßenverbindung zwischen Pohle und Apelern. Für Sahlfeld war das Treffen die lokale Fortsetzung der bereits überregional auch mit hiesiger Beteiligung erfolgten Demonstrationen. Berufskollegen aus der Samtgemeinde waren bei den Trecker-Sternfahrten nach Berlin und Hannover dabei. Schon im Herbst hatten die Bauern auf etlichen Feldern entlang der Land- und Bundesstraßen grüne Kreuze als Mahnung über die Bedrohung ihres Berufsstands aufgestellt. Was den Landwirten besonders quer geht, sind die von der EU erlassenen verschärften Dünge-Beschränkungen. Doch ihr Zorn richtet sich auch gegen den Preisverfall im Lebensmittelsektor. Deshalb loderten die Feuer in Blickrichtung zum Lauenauer Edeka-Regionallager. Die jüngste Werbekampagne des Konzerns hatte in der vergangenen Woche bereits vor einem weiteren Lager im Oldenburger Land zu einer Treckerblockade geführt, sodass für Stunden weder Anlieferungen noch Abtransporte möglich waren. Foto: al