1. Zentrales Logistikzentrum soll allen städtischen Wehren zur Verfügung stehen

    Vermeidung von Kontaminationsverschleppung nach Feuerwehreinsätzen dient der Sicherheit und Gesundheit

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    RINTELN (ste). Die Feuerwehr stößt nicht nur aufgrund ihrer Einsatzdichte an ihre ehrenamtlichen Grenzen, auch die Art und Weise der Einsätze und die damit verbundenen Gefahren steigen. Abhilfe könnte da unter anderem ein modernes Feuerwehrkonzept "Feuerwehr 4.0" schaffen und die Rintelner Wehr ist bereit, mit der Stadt und dem Leiter des Ordnungsamtes Ulrich Kipp diesen Weg zu gehen. Ortsbrandmeister Thomas Blaue berichtete auf der Jahreshauptversammlung der Wehr zusammen mit seinem Zugführer Sven Thiele sehr eindrücklich von der Belastung durch die 224 Einsätze im vergangenen Jahr und davon, dass sich die Wehr mit dem digital aufgerüsteten Einsatzleitstand auf den Weg gemacht habe, technisch mit den Anforderungen der Zeit mitzugehen. Auch das neue Hygienekonzept der Wehr mit zwei beheizten Zelten und Wechselkleidung sei ein erster Schritt in die richtige Richtung: "Allerdings ist auch dies erst eine Notlösung, die Unfallverhütungsvorschrift "UVV 49" schreibt weitere Maßnahmen der Stadt vor", so Blaue. Die würden kommen, so Bürgermeister Thomas Priemer, denn in der Stadt reife der Plan für ein zentrales Logistikzentrum zur Vermeidung von Kontaminationsverschleppung am Feuerwehrhaus in Rinteln, das allen Wehren der Stadt zur Verfügung stehen soll. "Ich versichere Ihnen, dass uns die Sicherheit und Gesundheit unserer Feuerwehrleute am Herzen liegt", so Priemer. Sicherheit und Gesundheit sind auch Kernthemen, denen sich Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote widmete, der sich in einem offenen Brief an die heimischen Bundestagsabgeordneten wandte und dabei die Belastungen der Feuerwehren an der A 2 durch schwere Unfälle in den Focus nahm. Neben einer psychosozialen Notfallversorgung für die eingesetzen Kameradinnen und Kameraden forderte Grote auch finanzielle Unterstützung der Wehren entlang der Autobahn und mehr Kontrollen für Geschwindigkeit und Abstand auf der A 2. Sorge bereitet dem Kreisbrandmeister auch die zunehmende Zahl von Übergriffen auf Rettungskräfte sowie die Behinderung von Einsatzmaßnahmen durch "Gaffer": "Da sind mittlerweile Sichtschutzwände nötig, um die Einsätze vernünftig abzuarbeiten!" Wie gut die Feuerwehr mit der Polizei zusammenarbeitet, unterstrich Rintelns Polizeichef Jörg Stuchlik: "Wir wissen zu schätzen, die Feuerwehr in Notfällen immer an unserer Seite zu wissen!" Besonders bei der Suche nach vermissten Personen sei es bei schwindenden Personalressourcen der Polizei wichtig, auf Manpower bei der Feuerwehr zurückgreifen zu können. Damit die Feuerwehr weiter so einsatzstark agieren kann, bedarf es großer Anstrengungen im Ausbildungswesen, so Thomas Blaue, der besonders Annette Krüger als Leiterin der Kinderfeuerwehr und Rilana Meier als Leiterin der Jugendwehr dafür dankte, dass sie als Nachwuchsgarant für die aktive Wehr wertvolle Arbeit leisteten. Und Blaue versicherte: "Als "Blues Brothers" stehen mein Bruder Michael und ich der Kinder- und Jugendwehr natürlich wieder zur Verfügung!" Wie es mit der Dienstplangestaltung aussieht, wenn man aus Altersgründen aus der aktiven Wehr ausgeschieden ist, zeigte Horst Werner von der Altersabteilung auf. Das Highlight der Senioren: "Die Abenteuer-Bootsfahrt mit dem Feuerwehrboot auf der Weser!" Das Einsatzspektrum der Wehr reichte im letzten Jahr von Großbränden wie dem beim Kraftwerk in Veltheim über eine Brandserie in der Nordstadt bis hin zu eingeklemmten Personen bei schweren Verkehrsunfällen und Tierrettung von Katzen aus Bäumen und Vögeln aus Fallrohren. Besonders in Veltheim gestaltete sich die Anfahrt durch "Menschenmengen" als besonders schwierig. Befördern konnte Blaue dann Zoe Mühlenhoff, Jan Hendrik Pollmeyer und Tristan Kadriu zu Feuerwehrfrau und -männer, Niklas Geisler und Michael Wöbse wurden Oberfeuerwehrmänner, Tom Kubatzki wurde Erster Hauptfeuerwehrmann.
Foto: ste

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