1. Tränen der Rührung kullern

    Ein glanzvoller Abschied für Karl-Heinz Thum von der Karnevalsbühne

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    APELERN (al). Mit stehenden Ovationen und rhythmischen Sprechchören haben Akteure und Publikum dem bisherigen Präsidenten des Apelerner Karnevals, Karl-Heinz Thum, einen großartigen Abschied bereitet, der in seiner Art wohl einmalig gewesen sein dürfte. In der letzten Prunksitzung der laufenden Session bestieg er die Bütt für einen kurzen Reim und viele Dankesworte. Thum hatte sein Ausscheiden bereits vor Monaten angekündigt. Auch den Klubvorsitz will er demnächst niederlegen. Thum war der erst vierte Präsident des vor genau 50 Jahren aus dem Männergesangverein hervorgegangenen närrischen Geschehens, dem er selbst mehr als vier Jahrzehnte angehört. Während seine Vorgänger den in hiesigen Breiten eigentlich eher seltenen Karneval bereits in eine gewisse Professionalität trieben, steigerte dies Thum mit der Förderung der Kinder- und Jugendbetreuung und des karnevalistischen Tanzsports. Rund 150 Heranwachsende gehören dem Klub an. Rot-Weiß-Garden und Funkenmariechen haben soeben wieder neue erste Preise erzielt. Seine Funktionen als Präsident des Landesverbands und Vorstandsmitglied auf Bundesebene will er weiter ausüben. Stellvertreter Thorsten Nowak und Bürgermeister Andreas Kölle dankten Thum, der wie gewohnt durch das bereits viereinhalbstündige Programm geführt hatte. Dieser nannte besonders die Witwe des früh verstorbenen ersten Präsidenten, Margret Barth, als "seine wichtigste Beraterin" sowie Ehefrau Simona Vogel, mit der er mehr als 14 Jahre den Vorverkauf organisierte. Durch beider Hände seien in dieser Zeit rund 16.000 Karten gegangen. Als dann noch das aus Hülseder Musikverein und Schützenkapelle Kathrinhagen bestehende Orchester unter der Leitung von Frank Rinne Thums Lieblingsstück "Böhmischer Traum" anstimmte, zeigte sich dieser sichtlich gerührt. Auch bei anderen Mitgliedern des Elferrats und des gesamten Ensembles kullerten Tränen. Rinne hatte dem Geehrten zuvor einen eigenen Vorschlag unterbreitet: Rodenbergs Windmühle sollte abgerissen und mit einer Bronzefigur nach dem Vorbild der Statue von Rio de Janeiro versehen werden. Durch ein langes Spalier aller 150 Akteure und unter donnerndem Beifall verließ Thum Bühne und Saal, um gleich darauf ein letztes Mal das Finale einzuläuten. Da war er wieder ganz in seinem Element - und ganz ohne Tränen. Foto: al

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