1. Brennendes Metallpulver sorgt für Gefahr

    Spezielles Löschmittel der Rodenberger Feuerwehr rettet die Lage / 25 Kameraden im Einsatz

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    BECKEDORF (em). Die Feuerwehren Beckedorf und Lindhorst wurden am Donnerstag um 13.45 Uhr zu einem Brandeinsatz nach Beckedorf alarmiert. Auf dem Gelände der Fa. Federal Mogul Valvetrain Gmbh brannten in einem Container zwölf Kubikmeter gepresste Metallspäne - quasi Metallpulver. Eine besondere Gefahr: Bei metallischen Bränden entstehen sehr hohe Temperaturen und es kommt beim Einsatz von herkömmlichen Mitteln wie beispielsweise Wasser zur Verschärfung des Brandgeschehens. Durch die hohen Temperaturen das Wassermolekül aufgespalten und es entsteht das gefährliche Knallgas. Mittels einer Seilwinde konnte der Container, welcher unter einem Schleppdach stand, etwas hervorgezogen werden, um die Gefahr der Brandausbreitung zu verhindern. Von außen wurde vorerst nur das Behältnis gekühlt. Die Einsatzleitung alarmierte zusätzlich die Feuerwehr Rodenberg. Diese verfügt über ein spezielles Löschmittel "F500 EA". Dieses Löschmittel ist hauptsächlich für das Löschen von Batterien aus Elektrofahrzeugen auf der Bundesautobahn 2 angeschafft worden, bietet aber durch die enorme Temperaturbeständigkeit auch beste Bedingungen für sonstige Metallbrände. Nötig ist dafür auch ein spezielles Strahlrohr. Das Löschmittel befindet sich in der Kartusche unter dem eigentlichen Strahrohr. Die Rodenberger brachten mit Sonderrechten das spezielles Strahlrohr und einen Kanister "F-500 EA" zur Einsatzstelle. Ein Lindhorster Trupp unter schwerem Atemschutz begann danach mit einem Sprühnebel, das durch das Strahlrohr gemischte F500 EA und Wasser, in dem Container zu verteilen. Die Rodenberger Kameraden standen beratend zur Seite. Zu Anfang gab es eine Flammenbildung und Rauchentwicklung. Schnell sank die Temperatur in dem Container und der Trupp flutete ihn anschließend vollständig. Leider war das Metall-Pulver in so genannte "Big Bags" abgefüllt. Deswegen konnte das Löschmittel nicht überall eindringen und den Brand löschen. Mit einem Einreißhaken wurde Abhilfe geschaffen, indem die Big Bags aufgeschnitten und mit einer Forke hinterher gleichmäßig verteilt. Während der gesamten Löscharbeiten wurde darauf geachtet, den Druck am Strahlrohr möglichst konstant bei circa sechs Bar zu halten, weil nur so die optimalen Bedinungen für die Vermischung gegeben sind. Die Temperatur des Containers befand sich kurze Zeit später in einem unbedenklichen Bereich. Der vorgegangene Trupp wurde entsprechend der Einsatzstellenhygiene entkleidet und alle Feuerwehren konnten die Einsatzstelle verlassen und einrücken. 25 Feuerwehrkameraden waren zweieinhalb Stunden im Einsatz. Foto : privat

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