1. Kehrtwende in sportlicher Führung irritiert

    Schlaudraff entlassen / Zuber tritt die Nachfolge als 96-Sport-Chef an / Fans üben Kritik in sozialen Netzwerken

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    HANNOVER (bb). Club-Boss Martin Kind will Hannover 96 zumindest mittelfristig wieder in der Ersten Bundesliga sehen. Dass der dazu eingeschlagene Kurs manche Kehrtwendung einschließt, sorgt für reichlich Verunsicherung im Anhang. Dazu zählt die am Donnerstag bekanntgegebene Trennung von Sportdirektor Jan Schlaudraff. Besonders in Verbindung mit der Übertragung von dessen Aufgaben an Gerhard Zuber. Schließlich hatte 96 intensiv auf die Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit Zuber gedrängt, der unter Schlaudraff-Vorgänger Horst Heldt als Kaderplaner tätig war. Zuber bestand auf seiner Anstellung, wurde vom Club jedoch mit keinen Aufgaben mehr betreut. Der Konflikt um Vertragsverhältnis und Abfindung führte beide Parteien vors Arbeitsgericht. "Unabhängig von zu klärenden Rechtsfragen genießt Gerhard Zuber das volle Vertrauen der Geschäftsleitung", heißt es nun in der Pressemeldung zur kommissarischen Übernahme des Sportdirektorpostens durch Zuber. Ausschlaggebend für die Freistellung von Schlaudraff seien "unterschiedliche Auffassungen über die zentralen Entscheidungen für die Zukunft von Hannover 96", heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung des Clubs. Ende Dezember hatte Kind noch Schlaudraff, der zum Saisonwechsel in die Position gekommen war, sein Vertrauen ausgesprochen. In den sozialen Netzwerken reagierten 96-Anhänger nun mit vielfacher Kritik auf diese überraschende Wendung auf der Position des Sportdirektorpostens. Beim Medien-Neujahrsempfang in der vergangenen Woche betonte Kind mit "Realismus und Vernunft" solle in dieser Serie die "Basis für die Weiterentwicklung von Hannover 96" gelegt werden. Dem direkten Wiederaufstieg noch in dieser Serie räumte er kaum Chancen ein, es sei denn, eines der Teams in der Spitzengruppe gerate noch in Probleme. Er betonte jedoch ausdrücklich, dass 96 zurück ins Fußballoberhaus gehöre. Die entsprechende Infrastruktur sei vorhanden. Kind lobte die Arbeit von Trainer Kenan Kocak, der eine Stabilisierung erreicht und eine Weiterentwicklung des Teams eingeleitet habe. Auf dieser Basis könne ein Stimmungsumschwung erreicht werden, der nötig sei, um die Zuschauerzahlen wieder zu erhöhen. Kocak-Kritik an jungen Spielern: Für Irritationen sorgte die Kritik von Trainer Kocak nach den Testspielen, dass die 96-Nachwuchsspieler nicht genügend Mentalität mitbringen würden. Sie könnten in derzeitiger Verfassung dem Zweitliga-Kader nicht helfen. Besonders Sebastian Soto nahm Kocak dabei ins Visier. Kind hatte beim Neujahrsempfang noch die Nachwuchsakademie mit ihrer hochwertigen Infrastruktur hervorgehoben, in der gute Arbeit geleistet werde. Die Junioren-Teams würden jeweils in den höchsten Spielkassen antreten. Hier würden vielversprechende Talente kicken, die allerdings Zeit für ihre Entwicklung bräuchten. Ein gutes Signal sei, dass trotz des Abstiegs alle Sponsoren zur Stange gehalten hätten. Kind zeigte sich überzeugt, dass sich 96 mit dem sogenannten Hannover-Modell zukunftsfähig aufstellen werde. Potentielle Investoren aus dem Umfeld der Landeshauptstadt seien bereit, sich für 96 zu engagieren, betonte Kind.Foto: bb

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