1. Die Berufsschule ist sehr gut für die Zukunft aufgestellt

    Jürgen Steltner, Leiter der BBS Stadthagen, geht in den Ruhestand / Hobbys Segeln und Jagen

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    STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Jürgen Steltner, seit 2005 Leiter der Berufsbildenden Schulen Stadthagen (BBS), geht auf seinen Ruhestand zu. Im Pressegespräch warf er einen Rückblick auf die tiefgreifenden Veränderungen im Bereich der beruflichen Bildung und hielt fest, dass die BBS heute "gut für die Zukunft aufgestellt" sei. Steltner erklärte, dass sein Einstieg in 2005 in Stadthagen durchaus an manchen Stellen holprig verlaufen sein. Zuvor bei der Bezirksregierung tätig und wieder in den Schuldienst eingestiegen, habe es gegolten, die gerade eingeführte selbständigere Steuerung der Schulen umzusetzen. Die Notwendigkeit für das Umsteuern sei anfangs nicht allen Kollegen einsichtig gewesen. "Das hat auch geknirscht", hielt Steltner fest. Im Nachhinein sehe er, dass die Umstellung wahrscheinlich hätte anders angepackt werden müssen, bei der Planung der Veränderungen eine engere Rückkopplung mit den Schulen vor Ort nötig gewesen wäre. Nach der Umstellungsphase sei der Kurswechsel jedoch gelungen und die Kurswechsel habe sich als erfolgreich erwiesen. In den vergangenen Jahren hätten sich erhebliche Veränderungen ergeben, wie sich schon im Absinken der Schülerzahlen von 2003/2004 mit rund 2300 auf heute etwa 1800 Schüler ausdrücke, eine Folge des demographischen Wandels und der Bevorzugung des Studiums. Bedauerlich aber nicht zu vermeiden sei gewesen, sich von einer Reihe von Bildungsgängen zu trennen. Stets habe sich das Kollegium jedoch als kreativ und zielstrebig dabei erwiesen, auch neue Bildungsgänge zu etablieren. Der Landkreis Schaumburg sei ein Schulträger, "wie man ihn sich nur wünschen kann", lobt Steltner. Dieser sei stets kooperativ gewesen und habe erhebliche Mittel in die Ausstattung investiert. Auch die Zusammenarbeit mit IHK und Kreishandwerkerschaft habe sehr gut funktioniert. Erfreulich sei auch, dass die jetzige Landesregierung einen Fokus auf die berufliche Bildung lege. Es seien viele neue Lehrerstellen bewilligt, allerdings falle es angesichts des Mangels an Lehrern schwer, diese zu besetzen. Die BBS sei voll inklusiv, auch hierzu habe der Landkreis gute Voraussetzungen geschaffen. Die Erhöhung der Selbständigkeit der Schulen habe ihren Preis, die Lehrer müssten heute mehr Aufgaben außerhalb des eigentlichen Unterrichts bewältigen, etwa im Bereich Verwaltung und Finanzen. Auch habe sich das Schülerverhalten verändert, so Steltner. Hier schlage den Lehrern von manchen Schülern ein früher nicht vorstellbares Maß an Respektlosigkeit, mangelnde Motivation und zum Teil Aggressivität entgegen. Die Schule stehe heute mit einem sehr jungen, kooperativen Kollegium, einem starken Abteilungsleiterteam und vielen zukunftsweisenden Bildungsgängen sehr gut da, Beispiele seien Fachschule Betriebswirtschaft, Berufskraftfahrer, Lagerlogistik und Cisco Akademy. Eine gute digitale Infrastruktur sei vorhanden, abgestützt auf Fachkräfte zu deren Wartung und Entwicklung, die ersten Tablet-Klassen würden in bald eingeführt. Die Durchlässigkeit der BBS sei sehr hoch, bis hin zum Abitur und Bachelor-Abschluss könnten die Schüler hier gelangen. "Vor diesem Hintergrund gehe ich auch mit einem weinenden Auge", so Steltner. "Segeln, die Jagd und der Staubsauger", würden nun zu wichtigen Tätigkeiten für ihn. Kommissarisch wird zunächst Stellvertreter Sven Janssen die Schulleitung übernehmen. Aufgabe für die Zukunft müsse es sein, wieder den Wert der beruflichen Bildung ins Bewusstsein zu rufen, so Steltner. Selbst schloss Steltner zu Beginn seiner beruflichen Karriere eine Ausbildung zum Elektro-Maschinenbauer ab, "alles was ich erreicht habe, baut auf die berufliche Bildung auf", betonte er.Foto: bb

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