POHLE (al). Die niedersächsische Straßenbauverwaltung gönnt der Pohler Bevölkerung noch eine Verschnaufpause. Erst im Jahr 2021 rollen die Baufahrzeuge an, um die Hauptstraße umfassend zu sanieren. Bevölkerung und Durchreisende müssen bis Ende 2023 mit Behinderungen rechnen. Nachdem bereits kürzlich die Nachricht zum baldigen Ausbau vom niedersächsischen Verkehrsministerium verbreitet worden war, konkretisierte jetzt der Leiter des Geschäftsbereichs Hameln der niedersächsischen Straßenbauverwaltung, Markus Brockmann, das Vorhaben auf Anfrage. Denn das SW bekam bereits mehrere besorgte Hinweise von Einwohnern, wie denn bei einer Vollsperrung zum Beispiel Versorgungsfahrzeuge die Grundstücke erreichen könnten. Auch stellten einige den Umfang der Bauabschnitte in Frage, besonders der von der ersten Teilmaßnahme betroffene Bereich zwischen östlichem Ortseingang und der Pizzeria. "Wir reißen doch nicht alles auf einmal auf", beschwichtigte Brockmann die lokalen Bedenken. Innerhalb der Abschnitte werde es Teilabschnitte geben, in denen gebaut wird, während andere Bereiche zugänglich bleiben: "Wir müssen doch die Erreichbarkeit der Grundstücke sicherstellen." Nur bei der allerletzten Maßnahme am westlichen Ortsende könnte das bei einigen Grundstücken schon problematisch werden, räumte er ein. Bevor aber der erste Spatenstich erfolgt, müsse noch eine Menge erledigt werden. So sei hier und da kleinerer Grunderwerb erforderlich, weil zum Beispiel bereits im ersten Bauabschnitt eine Querungshilfe für Radfahrer vorgesehen werden muss und an manchen Ecken bislang der Platz für den Gehweg fehlt. Einen großen Aufwand erfordere die Ausschreibung des Projekts, auch weil dessen Realisierung einen längeren Zeitraum umfasst. Pro Jahr ist einer der drei Bauabschnitte der 1,8 Kilometer langen Straße vorgesehen. Wenn in 2021 der östliche Abschnitt saniert ist, folgt 2022 die Strecke zwischen Pizzeria und Schulstraße sowie 2023 von dort bis zum Ortsausgang nach Antendorf. Im Rahmen der Tiefbaumaßnahmen werden bei Bedarf auch Schmutz- und Regenwasserkanäle erneuert. Während die Tiefbauarbeiten in eine Hand fallen sollen, ist für ein Brückenbauwerk eine andere Firma vorgesehen. Auch diese müsse in den Terminplan eingebunden werden. In Absprache mit der Gemeinde sind, so Brockmann, bereits Szenarien für den innerörtlichen Umleitungsverkehr entwickelt worden. Für die gesamte Bauzeit von drei Jahren aber gebe es "absolut Null Durchgangsverkehr". Darauf solle schon auf der Autobahn 2 rechtzeitig hingewiesen werden, da die Ortsdurchfahrt bislang offizielle Umleitungsstrecke trotz der schon seit Jahren beschilderten Beschränkungen für den Schwerlastverkehr ist. Dass sich dennoch Unbelehrbare verirren dürften, ist auch Brockmann klar: "Da werden die Einwohner von Klein Holtensen und Wiersen schon Belastungen ertragen müssen." Die Kosten für den Ausbau sind derzeit mit 3,4 Millionen Euro veranschlagt und werden vom Land vorfinanziert. Pohle wird eine Teilrechnung erhalten für die Kanalsanierungen, das Anlegen von Gehwegen und die Straßenbeleuchtung. Foto: al
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Das Pohler Großprojekt startet wohl erst in 2021
Ausbau der Hauptstraße erfolgt über drei Jahre in drei Abschnitten / Investition in Höhe von 3,4 Millionen Euro
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