LANDKREIS (ste). Das Vereine Menschen zusammenhalten und an den Heimatort binden können ist hinreichend bekannt. Dass zeigt, wie sehr man sich mit den Menschen um einem herum und in diesem Fall auch mit den Tieren verbunden fühlt. Ein gutes Beispiel hierfür ist Irina Müller - von allen nur Ina genannt - die quasi ihr ganzes Leben nach dem Verein ausgerichtet hat. "Angefangen hat alles ganz unspektakulär. Eigentlich wollte meine Zwillingsschwester Silke unbedingt zum Reitverein und bat mich mitzukommen. So ganz überzeugt war ich nicht, doch ihr zuliebe ging ich dann mit", erzählt Ina, die heute den Vorsitz des Vereins hat. So fing dann alles an und die ganze Jugend verbrachte sie neben der Schule mit den Vierbeinern, dem Stall und den vielen anderen Pferdefreunden. Nach dem Abi ging es für Ina zur Auswahl des Studienplatzes für ein Studium zum Grundschullehramt. Dies durfte natürlich nur in "Armlänge" vom Reitstall entfernt liegen. Bielefeld lag da nahe und so fuhr Ina jeden Tag hin und zurück, nur damit sie nicht von ihren vierbeinigen Lieblingen getrennt wurde. Dies zog sich dann komplett durch das Studium und auch das Referendariat wurde so gelegt, dass ein tägliches Pendeln möglich wurde. Als Job während des Studiums konnte sie dann mit dem Trainerschein C und B auch gleich ein wenig Geld mit Unterricht von jungen Reiterinnen und Reiter verdienen. Die gebürtige Rintelnerin ist dadurch nicht nur ihrem Heimatort treu geblieben, sondern auch dem Rintelner Reitstall. Und beides spielt für Ina Müller heute immer noch eine große Rolle. Seit 1989 ist die heute 40-jährige im Verein und bereits einige Jahre später übernahm sie den Posten der Jugendwartin und wechselte 1998 als Schriftführerin und Sportwartin in den geschäftsführenden Vorstand. Seit 2010 ist sie erste Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Rinteln e.V.. 180 Mitglieder, fünf eigene Schulpferde und 13 private Pferde in der Unterstellung hat der Verein, natürlich gehört eines der Ponnys davon ihr selbst. Zu tun ist im Reitverein, bei dem die Pferde als Lebewesen die größte Rolle spielen, immer viel. Vom Futtereinkauf und -lagerung über misten, pflegen der Anlage bis zum herrichten des Hallenbodens in einen optimalen Zustand ist immer viel zu tun. Dazu kommt die Pflege der Tiere sowie der regelmäßige Besuch von Tierarzt, Zahnarzt und Tierphysio. Auch Reitturniere, Lehrgänge und Reitabzeichen dürfen in der Aufzählung nicht fehlen. Da der Vorstand des Reitvereins nicht nur Vorstand sondern auch Arbeitgeber und Vermieter ist, kommen dazu noch Aufgaben dazu, mit denen viele Vorstände sonst nicht in Berührung kommen. "Wir sind ein sehr aktiver Vorstand. Alle packen mit an und niemand ist hier anders gestellt, als die anderen. Zum Glück sind wir alle ein super Team", berichtet Ina und schiebt hinterher: "... sonst würde das hier auch nicht so gut funktionieren." Wenn man 30 Jahre im gleichen Verein tätig ist, hat man nicht nur viele Menschen kommen und gehen gesehen, sondern man ist auch emotional sehr mit ihm verbunden. "Wenn es mal nicht so läuft wie es sollte, dann nehme ich auch viel Gedanken und Sorgen mit nach Hause", so Ina, "... zum Glück haben wir seit dem Umbau 2008/09 unter dem Vorsitz von Jörg Bressem bessere Bedingungen für Tier und Mensch". So sehr Ina Müller sich im täglichen Leben Rinteln und der Reithalle verbunden fühlt, so sehr zieht es sie im Urlaubsmodus in die Ferne. New York ist ihr Lieblingsziel. Und wenn Ina neben ihrem Job als Lehrerin, Konrektorin und der Reithalle noch Zeit findet, spielt sie Schlagzeug oder man sieht sie mit ihrem Hund spazieren oder joggen. Foto: ste/privat
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Wir sind einfach ein tolles Team!
Irina Müller braucht den Geruch des Reitstalls / Passionierte Reiterin zieht es in die Ferne
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