RINTELN (km). Viele Menschen überlegen sich zum Jahresbeginn, was sie sich fürs neue Jahr vornehmen wollen. Susanne Meyer, Lena Busker und Albrecht Schäffer vom Kinderschutzbund haben für diese Kandidaten einen Vorschlag: "Werden Sie ehrenamtlicher Coach für ein Kind im Alter von sechs bis zwölf Jahren oder für einen Jugendlichen im Alter von zwölf bis 18 Jahren!" Im Kinderschutzbund-Projekt "Wellenreiter" sollen ab dem Frühjahr wieder engagierte Frauen und Männer zum Einsatz kommen, die dazu bereit sind, ein Kind oder einen Jugendlichen aus Rinteln für mindestens ein Jahr durch wöchentliche gemeinsame Aktivitäten zu begleiten und in ihrer Entwicklung zu stärken. Beim "Wellenreiter"-Projekt geht es um Kinder und Jugendliche, die zu Haus "ein stetiges Auf und Ab erleben, weil ihr Vater oder ihre Mutter psychisch belastet oder erkrankt ist," heißt es in einer Presse-Information. Die Erfahrung aus anderen Projekten zeige, dass betroffene Kinder und Jugendlichen eine gute Chance hätten, sich trotz der familiären Herausforderungen altersgerecht und gesund zu entwickeln, wenn ihnen außerhalb des Familiensystems noch eine neutrale und verlässliche Bezugsperson zur Seite stehe. Kinderschutzbund-Mitarbeiterin Susanne Meyer weist darauf hin, dass sie in der Vergangenheit gute Erfahrungen sowohl mit jüngeren, als auch mit älteren ehrenamtlichen Coaches gemacht hat: "Wir haben eine gut laufende 1:1-Begleitung zwischen einer Jugendlichen und einer 26-Jährigen. Es gibt in unserer Gruppe aber auch einen Coach mit 61 Jahren, der durch seine zugewandte Haltung für den von ihm begleiteten Teenager sehr wichtig geworden ist." Ein Coach, der bereits seit mehreren Jahren für den Kinderschutzbund einen Jugendlichen begleitet, weist rücklickend darauf hin, dass es bei diesem Ehrenamt "weniger aufs Tun, sondern mehr aufs Wahrnehmen und Zuhören" ankomme: "Den Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, dass wir ihnen geduldig zuhören und die gesagten Dinge nicht bewerten." Ratschläge und aktive Hilfe sollten bewusst zurück gehalten werden: "Denn wenn die Jugendlichen selbst eine Lösung für ihre Herausforderungen finden, dann stärkt das ihr Selbstvertrauen." Der Coach auf die Frage, wie er durch das Ehrenamt selbst profitiert habe: "Ich habe mich selbst besser kennen gelernt, kann aufmerksamer zuhören und betrachte viele Dinge sachlicher, statt sie persönlich zu nehmen." Andere Coaches aus der Gruppe empfinden es als wertvoll, zu lernen, die Welt durch die Augen von Kindern oder Jugendlichen zu sehen. Das Kinderschutzbund-Team sorgt mit einer guten Vorbereitung und Begleitung dafür, dass die Ehrenamtlichen ihre Aufgabe gut bewältigen können. Neben einem ausführlichen, persönlichen Vorgespräch zählt zur Vorbereitung eine mehrteilige, kostenlose Schulung, die ab dem 22. Januar mittwochabends und samstags in der frisch restaurierten "Alten Feuerwehr" in Todenmann durchgeführt werden. Bei der Schulung informieren qualifizierte Referenten über wichtige Themen wie etwa "Hilfe zur Selbsthilfe", "Nähe und Distanz", "Menschenbild und Haltung", "Hilfenetzwerk vor Ort" und "Kommunikation". Die Teilnahme an der Schulung ist unverbindlich. Ob man tatsächlich ein Kind oder einen Jugendlichen als Coach begleiten möchte, das entscheidet jeder am Ende der Schulung selbst. Wer sich für die Teilnahme an der Schulungsreihe für ehrenamtliche Coaches interessiert, findet dazu auf der Homepage "www.kinderschutzbund-rinteln.de" nähere Informationen und erreicht die Kinderschutzbund-Fachkräfte unter der Telefonnummer 05751/965218. Foto: km
-
Teenager-Coaches gesucht
Neue Schulungen beginnen am 22. Januar in der Alten Feuerwehr Rinteln
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum