LAUENAU (al). Der Lauenauer Bürgermeister Wilfried Mundt verlangt von der Verwaltung ein besseres Personalmanagement in der kommenden Saison. "Es kann nicht sein, dass in Lauenau eines der genialsten Freibäder der Region an besten Sommertagen geschlossen ist", rügte er. Wenn es um ein technisches Problem gehe, könne er das verstehen. Aber an einem fehlenden Techniker dürfe es nicht liegen. Mundt beklagte zugleich den damit verbundenen Einnahmenausfall. In Rodenberg habe es nur 18731 zahlende Badegäste gegeben (2018: 32.800), in Lauenau 28.268 (50.018). Das könne nicht an der miteinander vergleichbaren Witterung gelegen haben. Erst nach aufkommender öffentlicher Kritik habe die Verwaltung reagiert: "Da hat sie schon etwas geschlafen." Gemeindedirektor Sven Janisch zeigte zwar Verständnis für die Äußerungen, wies aber die Kritik letztlich zurück. Es gehe eben nicht nur um die Aufsicht am Wasser. Betriebliche Regelungen velrangen auch eine ständige Aufsicht an der Technik. Und diese könne die DLRG eben nicht leisten. Da die Bäder nur zu 50 Prozent geöffnet gewesen seien, spiegele sich das in der Zahl der Besucher passend wider. Ein Problem sieht Janisch im generellen Verschwinden von Frei- und Hallenbädern. Deshalb gebe es immer weniger Fachpersonal "und die springen eben schneller wieder ab", beklagte er hiesige Folgen des letztjährigen Engpasses. Janisch ("Wir müssen alle daran arbeiten, dass das Bad erhalten bleibt!") sieht in dem im vergangenen Jahr zeitweilig beklagten Trinkwasser-Engpass kein Problem: Wegen dem eigenen Brunnen im Schwimmbadbereich sei die notwendige Wassermenge nie in Frage gestellt gewesen. Lauenaus DLRG-Vorsitzender Jörg Jennerjahn erinnerte an die von ihm vor Jahresfrist angestoßene Diskussion um ein Hallenbad in Lauenau. Natürlich habe er nie eine kurzfristige Realisierung erwartet: "Da muss man einen langen Atem haben." Dirk Ackmann aus dem Bezirksvorstand Weserbergland bestätigte dies aus eigener Erfahrung. Der Rolfshagener engagiert sich für das dortige Freibad, das künftig mit Wärme aus einer nahen Biogasanlage gespeist werde. Dies sei ein langer Prozess gewesen. Ackmann begrüßte die Lauenauer Hallenbaddiskussion nicht nur als gegenläufigen Trend der Schließung solcher Einrichtungen. Es könne gerade für die lokale Personalentwicklung von großer Bedeutung sein. Unterdessen hat der stellvertretende Lauenauer DLRG-Vorsitzende Michael Stryj eine neue Hallenbad-Variante entwickelt. "Warum kann im Rahmen fälliger Sanierungen das halbe Rodenberger Bad nicht mit einer Kalthalle überspannt werden", schlug er vor. Damit sei ein Betrieb über sieben Monate möglich und würde in den verbleibenden fünf Sommermonaten durch das Bad in Lauenau ergänzt: Diese Win-win-Situation wäre "doch vielleicht ein neuer Gedankenansatz". Foto: al
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Kann aus Rodenberger Freibad ein Hallenbad werden?
Bürgermeister kritisiert Zwangsschließungen in der letztjährigen Saison / Mangel an entsprechendem Fachpersonal
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