RODENBERG (jl). In einem mit mehr als 110 Gästen rappelvollen Ratskellersaal - es mussten zusätzliche Plätze gestellt werden - hat die Deisterstadt auf 2019 zurückgeschaut und einen Blick auf die To-Do-Liste des neuen Jahres gewagt. Viel sei in der Deisterstadt passiert, eröffnete Bürgermeister Ralf Sassmann den Neujahrsempfang. Ein zweigruppiger Kindergarten wurde in Zusammenarbeit mit dem ASB geschaffen, das Richtfest der Deisterstraße-Krippe gefeiert und die Samtgemeinde-Bücherei umgesiedelt. Während die Martiniloge eine Schutzhütte an der Windmühle errichtete, habe ein Hundeauslaufplatz Geschichte geschrieben, so der Bürgermeister -"mal mit Kritik, mal Lob". An mehreren Straßen wurde gearbeitet, um die Sicherheit und Aufenthaltsqualität im Stadtzentrum zu erhöhen und im Gewerbegebiet Seefeld hieß es "ausverkauft". Was ihn persönlich begeisterte? "Das sind Sie, die sich so für unsere Stadt einsetzen", sagte Sassmann und zeigte sich stolz auf das Netzwerk an Ehrenamtlichen. Aber auch in 2020 stehe viel Arbeit an. Die Grover Straße werde weiter ausgebaut und womöglich komme schon die Ampelanlage auf der Kreisstraße 53 für den Überquerungsverkehr. Ein schwieriger und teurer Ausbau steht in der Schafrehre wegen der dortigen Steigung bevor. Zudem sollen die Treppenanlage zur Windmühle und ein rund 1000 Kubikmeter großer Auezugang im Burgpark angegangen werden. Letzteren schafft die Stadt für mehr als 200.000 Euro, um Projekte im Sinne der innerstädtischen Nachverdichtung kompensieren zu können. Heißt: Privatleute, Investoren oder die Stadt selbst, die Flächen versiegeln, können aus diesem Gebiet Kubikmeter kaufen und "tauschen". Sassmann wünschte dem Rat auch künftig den nötigen Mut und Weitsicht. Er rief dazu auf, Rodenberg gemeinsam leistungsstark zu machen und den Zusammenhalt zu fördern. Den unangenehmeren Themen nahm sich Stadtdirektor Georg Hudalla an. Weil "alles teurer" werde und die Stadt "am Ende der Nahrungskette steht", bleibe eine Erhöhung der Grundsteuer langfristig nicht aus. Damit läge man als Stadt ohne eine Straßenausbaubeitragssatzung immer noch im Mittelfeld. Für den einzelnen Bürger sprach Hudalla von jährlichen Mehrausgaben von 300 Euro. Das wären 15.000 Euro in 50 Jahren - eine Summe, über die Beitragsbetroffene froh wären, die bei Straßensanierungen vor ihrer Haustür zur Kasse gebeten werden. Und auch dass es bei Bauprojekten oftmals länger dauere, liege nicht immer an der Verwaltung. Das Problem sei der Mangel an zur Verfügung stehenden Fachfirmen. "Wir sind froh, wenn wir überhaupt ein Angebot bekommen", so der Stadtdirektor. Beim Projekt Inselfoyer sei die in Aussicht gestellte öffentliche Förderung nun wieder zurückgezogen worden. "Da hat man auch wieder vorgearbeitet, ohne belohnt zu werden", so Hudalla. Nichtsdestotrotz rechnet er dieses Jahr mit einem "vorzeigbaren Planungsstand". Foto: jl
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Viel Arbeit steht auch in diesem Jahr an
Neujahrsempfang der Deisterstadt lässt Ratskellersaal aus allen Nähten platzen / 200.000 Euro für Auezugang
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