1. "Ein sehr arbeitsintensives, aber auch gutes Jahr in der Samtgemeinde Eilsen"

    Rück- und Ausblick mit Samtgemeinde-Bürgermeister Bernd Schönemann / Ehrenamtliches Engagement lobenswert

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    SAMTGEMEINDE EILSEN (nh). Ein intensives Jahr liegt hinter der Samtgemeinde Eilsen. Kurz vor Jahresbschluss hat Nadine Hartmann mit Samtgemeindebürgermeister Schönemann einen Rück- und Ausblick gewagt. NH: Herr Schönemann, wie würden Sie das vergangenen Jahr zusammenfassen und welches Resümee würden Sie ziehen? Bernd Schönemann: Gemessen an dem, was wir uns vorgenommen hatten, war 2019 ein richtig gutes Jahr. Zwar wurde vieles "just in time" erledigt, doch die meisten Vorgaben haben wir erfolgreich abgearbeitet. NH: Wenn Sie an das vergangene Jahr zurückdenken, was ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben? BS: Unter anderem die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde. Unsere beiden Kindertagesstätten Sinai und Emmaus befinden sich in kirchlicher Trägerschaft, das funktioniert für uns sehr gut. Auch im Bereich der Jugendarbeit ist die Kirchengemeinde sehr aktiv. Es ist ein Geben und Nehmen, dass schön funktioniert. Positiv im Gedächtnis geblieben ist uns beispielsweise auch das Engagement der Feuerwehr in Bezug auf die in Eigenleistung vorgenommene Renovierung der Fahrzeughalle in Luhden. Hier haben die Beteiligten in Eigenregie die Fahrzeughalle gefliest, eine tolle Leistung. Das Palais im Park hat eine neue Geschäftsführerin und der Betrieb dort läuft sehr gut. Allein in 2019 kamen rund 24.000 Besucher ins PiP, was zeigt, dass sich die damalige Investition dort gelohnt hat. Mit Svenja Edler in Lindhorst gibt es nun auch die erste hauptamtliche Bürgermeisterin im Landkreis - ihr wünsche ich weiterhin viel Glück für ihre zukünftige Arbeit. NH: Was hat Eilsen im vergangenen Jahr bewegt - was war vielleicht nicht so schön? Und was hat Eilsen - negativ wie positiv -überrascht? BS: Positiv habe ich im vergangenen Jahr das ehrenamtliche Engagement der Bürger wahrgenommen. Ob es in der freiwilligen Feuerwehr, der Jugendarbeit, bei Besuchsdiensten für Senioren oder aber bei den Hilfestellungen für Geflüchtete ist: die bleiben am Ball, haben viel Spaß daran und zeigen großes Engagement - das finde ich sehr gut. Auch das nach Jahrzehnten endlich die L451 in Ahnsen ausgebaut wird ist eine ganz tolle Sache. Die Straße wurde mal als "schlechteste Landesstraße in Schaumburg" betitelt. Das diese jetzt fertiggestellt wird und ich das noch erleben darf, ist wirklich schön. Auch die dort befindliche "Stapelbrücke" wird neu gemacht werden. Die Grundschule Heeßen durfte sich über eine neue Schulleiterin freuen, hinzu kam der Austausch von über 60 Fensterelementen an der Grundschule. Aber natürlich war nicht alles positiv. Wir hatten intern einige lange, krankheitsbedingte Ausfälle, das ist natürlich nicht so schön. Umso besser, dass diese drei Personen zum Jahresende wieder anfangen konnten und es ihnen besser geht. Negativ waren auf jeden Fall auch die wiederholten Fälle von widerrechtlich abgelegtem Müll im gesamten Samtgemeinde-Gebiet, insbesondere der Fall mit den asbesthaltigen Eternitplatten auf dem Friedhof in Heeßen. Geärgert hat mich auch die Geschichte mit dem möglichen Blitzer am Autobahnabschnitt zwischen Eilsen und Rehren. Dass diese Ecke besonders und gefährlich ist, steht außer Frage. Das dem Landkreis oder der Gemeinde nur beim Gedanken an eine Blitzer-Installation Abzocke vorgeworfen wird, finde ich schon unangemessen. Nahezu jede Woche passiert dort etwas, was auch für eine enorme Belastung der Ehrenamtlichen von der Feuerwehr führt. Besonders betroffen hat uns der Tod von Hans-Jürgen Winkelharke im Mai gemacht - diese Lücke kann man nur schwerlich füllen. NH: Was erwartet Eilsen im kommenden Jahr 2020? Was für Herausforderungen und besondere Ereignisse stehen an? BS: Natürlich muss man sehen, wie sich die Kosten für die Kinderbetreuung entwickeln werden. Allein von 2012 bis heute haben sich die Ausgaben um 770.000 Euro (fast 150 Prozent, Anm. der Red.) gesteigert. Das Angebot passt momentan, die Auslastung ist gut und bis auf kurze Wartezeiten können wir dem Bedarf gerecht werden. Doch man muss natürlich auch den Blick auf die Zukunft haben und sehen, ob der Bedarf weiter steigt oder nicht. Auch der Ganztag soll bis 2025 kommen, damit werden wir uns ab kommenden Jahr in Richtung "offener Ganztag" beschäftigen. Auch die digitale Ausstattung der Schulen wird Thema sein. Wir machen uns derzeit auch Gedanken zu einem gemeinsamen Bauhof für die Samtgemeinde und die Gemeinde Bad Eilsen, der auf einem Grundstück im Gewerbegebiet Luhden gebaut werden soll. Die KiTa Sinai darf sich im kommenden Jahr, nachdem in 2019 eine Holzfassade am Gebäude energetisch aufgewertet und die sanitären Anlagen im Hauptgebäude ausgetauscht wurden, über eine Neugestaltung des Außenspielplatzes freuen. Im Rathaus werden ebenfalls im Rahmen der energetischen Sanierung Fensterelemente ausgetauscht, wofür wir eine Förderung erhalten werden. Der Endausbau der öffentlichen Verkehrsflächen und dem Neubaugebiet am Golfplatz hat bereits begonnen und kann 2020 fertiggestellt werden. NH: Was würden Sie sich persönlich für das kommende Jahr für Ihre Gemeinde wünschen? BS: Eine noch bessere Zusammenarbeit in der Politik und eine sachorientierte Diskussionskultur wäre wünschenswert und würde allen in der Samtgemeinde zugute kommen. NH: Zu guter Letzt: Was möchten Sie zum Jahresabschluss noch den Bürgern sagen? BS: Das engagierte Team der Samtgemeinde wird auch im kommenden Jahr weiter daran arbeiten, die Attraktivität der Gemeinden weiter zu steigern. Wir werden weiter daran arbeiten, noch mehr Ansiedelungen im Gewerbegebiet Luhden zu etablieren und damit auch weitere Arbeitsplätze. Wir werden uns für die Bürger mit der Kinderbetreuung von der Krippe bis zum Ganztag beschäftigen und weitere Bauplätze schaffen. NH: Vielen Dank für dieses freundliche Gespräch und Ihnen einen guten Start in das Neue Jahr. Foto:nh

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