LAUENAU/OBERNKIRCHEN (al). Auf Lauenauer Eis sind zwei junge Talente entdeckt worden. Der zehnjährige Adrian Hielscher aus Obernkirchen hat soeben den ersten Platz beim norddeutschen Kürwettbewerb errungen. Isabell Wunderwald aus Hannover ist dabei, auf gleiche Weise auf sich aufmerksam zu machen. Eigentlich ist die Eissporthalle im Flecken, die in jedem Winter 35.000 Besucher aufnimmt, eine Freizeiteinrichtung. Doch Oana Lehmköster, die seit Jahren Lehrgänge für Anfänger anbietet und junge Schlittschuhfans für Auftritte bei den kleinen Revues zu Saisonstart und -ende gewinnt, hat als mehrfache rumänische Meisterin einen Blick für Talente. Einer davon fiel auf Adrian. Als er vor drei Jahren zum Kindergeburtstag in die Eishalle geladen war und das erste Mal auf Kufen stand, war es um ihn geschehen. Seither musste ihn Mutter Oxana regelmäßig nach Lauenau fahren. Heute pendelt sie dreimal wöchentlich zwischen der Bergstadt und dem Flecken. Sie macht es gern, auch weil sie die Fortschritte ihres Sprössling in den bis zu 700 Euro teuren Schlittschuhen sieht. Inzwischen startet er für den Hamburger Sportverein (HSV). Die Trainerin hat ihn wegen ihrer Verbindungen zu dem Traditionsclub geraten, auch weil "der Lauenauer Eishallenverein bislang noch keine Ausweise ausstellen darf". Adrian aber sollte unbedingt beim jüngsten norddeutschen Kürwettbewerb mitmachen. Zu Recht: Auf Anhieb belegte er den ersten Platz. Dafür gab es nicht nur eine Urkunde, sondern gleich mehrere Glückwünsche und Präsente aus Lauenau, die ihm der Vorsitzende des Eishallenvereins, Heyno Garbe, überreichte. Auf ähnlichem überregionalen Weg ist die elfjährige Isabell Wunderwald. Mutter Oana kutschiert sie einmal in der Woche von Hannover nach Lauenau. Auch Isabell ist von Trainerin Lehmköster vor zwei Jahren entdeckt und zum Start in den HSV-Farben geraten worden. Das fiel den Eltern nicht schwer, zumal sie erst vor zwei Jahren von der Hansestadt in die niedersächsische Landeshauptstadt gezogen sind. Weil Oana Lehmköster krankheitsbedingt schon seit längerer Zeit ausfällt, hat Nadine Schaefer die Betreuung der beiden Hoffnungsträger übernommen. Die Sportlehrerin leitet damit nicht nur die Eislauf-AG des Barsinghäuser Hannah-Arendt-Gymnasiums. Sie trainiert an Wochenenden auch die jungen Lauenauer. Gemeindedirektor Sven Janisch weiß, dass "Jugendarbeit hartes Brot mit viel Zeitaufwand" bedeute. Aber der Erfolg von Adrian und der für Isabell aufgezeigte Weg scheint die Mühe zu lohnen. Beide und einige weitere junge Leute tummeln sich schon am frühen Vormittag auf dem Eis, lange bevor als allgemeine Publikum seine Runden drehen darf. Foto: al
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Gleich auf Anhieb landet Adrian auf dem ersten Platz
Lauenauer Eishallenverein lobt junges Talent aus Obernkirchen
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