1. Ein tausende Jahre altes Relikt liegt auf dem Acker

    Sondengänger findet "geschweiftes Flachbeil" / Wunsch nach einer Vitrine

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    SACHSENHAGEN (gi). Wenn Frührentner Olaf Stolze mit seiner Metallsonde über die Felder streift, hofft er auf eine alte, gut erhaltene Münze, einen schön verzierten Uniformknopf oder ein verlorenes Schmuckstück. Was er dieses Mal aus dem Boden zog, war dann doch etwas Außergewöhnliches. Der Hobby-Archäologe erkannte sofort die Besonderheit dieses Objekts. Bereits vor etwa fünf Jahren hatte er ein ähnliches Teil aus einem Acker bei Seelze gezogen. Über seinen Fund informierte er umgehend den zuständigen Kommunalarchäologen bei der Schaumburger Landschaft Dr. Daniel Lau. Nach seiner ersten Einschätzung handelt es sich um "ein geschweiftes Flachbeil, das von der ausgehenden Steinzeit (um 3000 v. Chr.) bis zur Mitte der Bronzezeit (um 1300 v. Chr.) gefertigt wurde. Es ist insbesondere interessant, da im weiten Umfeld keine entsprechende Fundstelle bekannt ist." Aktuell sind Materialuntersuchungen geplant, um die genaue Zusammensetzung der Legierung und die Herkunft des Materials zu bestimmen. Dass ein Sondengänger einen solchen Fund macht ist schon selten. Zweimal ins Schwarze treffen ist dann doch außergewöhnlich. Bei dem Fund von Seelze handelt es sich um ein Randleistenbeil aus der Bronzezeit. In beiden Fällen ist nicht klar, ob es Grabbeigaben, Opfergaben oder einfach Verluststücke sind. Am liebsten wäre es Olaf Stolze, wenn der Heimatverein Sachsenhagen eine Vitrine organisieren würde, die dann mit weiteren Funden aus der Umgebung Sachsenhagens, zum Beispiel im Rathaus, ihren Platz finden könnte. Das Streifen des Hobby-Archäologen über Felder mit technischen Hilfsmitteln, wie Metalldetektoren sind genehmigungspflichtig. So steht es in der Novellierung des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes (NDSchG). Voraussetzungen für eine Genehmigung sind, dass das Suchvorhaben nicht gegen die Ziele des NDSchG verstößt und der Sondengänger den Nachweis ausreichender Sachkenntnis für eine solche Nachforschung erbringt. Foto: privat // Schaumburger Landschaft

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